als solches benutzt, dann wurde eS veräußert. 1874 baute die Gemeinde ihr drittes Schulgebäude, an -er Ecke des Gradsteges und des Weges hinter den Dorfgärten, der den Namen Schulstraße erhielt. 1885 mußte es durch einen Klügelanbau am Gradsteg erweitert werden. 1891 erhielt die Schule ihre erste Turnhalle. 1904 entstand das derzeitige Gebäude der Volksschule an -er Adolf- Hitler-Straße. In dem 1929 umgebauten Schulgebäude von 1874 wurde 1919 die neuerrichtete Berufsschule als Nachfolgerin der 1875 eingeführten sogen. Fortbildungsschule untergebracht. Ein Bild -er Entwicklung des Schulwesens in Kötzschenbroda in -er zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gibt die Vermeh rung der Schulklassen und der Lehrerstellen. Vis 1847 amtierten zwei Lehrer in zwei Klassen, die aber in nur einem Zimmer untergebracht waren. In diesem Fahre wurde eine dritte, 1852 eine vierte Klasse eingerichtet. 1870 waren sechs Klassen und 3 Lehrer vorhanden und 1874 führte man das 8-Klassensystem ein, nachdem man einen vierten Lehrer angeftellt hatte. Die weiteren Fortschritte waren 1876: 9 Klaffen, 5 Schulstuben, 5 Lehrer: 1882: 10 Klaffen, 6 Schul- -immer, 6 Lehrer; 1884: 13 Klaffen, 7 Zimmer, 7 Lehrer; 1886: 14 Klassen, 8 Cchulzimmer, 8 Lehrer; 1889: 15 Klassen, 9 Schulstuben, 9 Lehrer; 1890: 16 Klassen, 10 Zimmer, 10 Lehrer. Die Kinderzahl stieg in den rund 50 Jahren -er Vorstehenden Angaben von 202 Köpfen auf über 700. 1882 wurde mit 24 Schü lern eine Gewerbeschule im Ort errichtet. Der Umbau -er Staatsbahn. Die Errichtung -er Dresden-Leipziger Bahn in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts zerriß das einheitliche Flurbild der Lößnitz. Der Bau zerschnitt auch die Straßen Kötzschenbrodas, die hinüberführten in das Weinbergsgebiet von Niederlößnitz, hinauf zu dem Flurteil um Lindenau. An den Uebergängen entstanden Bahnschranken, man nannte sie „Barrieren", die beim Vorüber fahren -er Züge herabgelassen wurden. Auch die immer mehr sich zur Haupt geschäftsstraße entwickelnde Bahnhofstraße besaß eine solche. Die umfangreichen Neubauten -er Dresdener Bahnhöfe von 1892—95 hatten auch eine voll ständige Umwandlung -er Bahnanlagen in der weiteren Umgebung der Haupt stadt zur Folge. Sie wurden höher gelegt, Bahndämme wurden errichtet. In Kötzschenbroda vollzog sich diese Umwandlung 1896. Sie wurde von den Be wohnern mit wenig Sympathie begrüßt und war anfänglich als „chinesische Mauer" stark unbeliebt. Die Ueberftthruugen bedingten eine streckenweise Tiefer legung der überschrittenen Straßen. So entstand die unschöne Senkung der Hauptgeschäftsstraße Kötzschenbrodas, -er Bahnhofstraße. Der neue Bahnhof wurde am 16. Juni 1896 in Betrieb genommen. Der erste Wirt der Bahnhofs wirtschaft war ein gewisser Baumann, dem entsprechend des von ihm abge gebenen Pachtgebotes von 4500 Mark die Bewirtschaftung der Gasträumt übertragen wurde. Nach diesen umfassenden Bahnbauten, die für den Vorortszugverkehr Dresden—Meißen ein von dem Fernverkehr abgesondertes Gleispaar brachten, und die gesamte Bahnstrecke bis Coswig somit viergleisig ausstattete, erhielt die Lößnitz zu Ende des 19. Jahrhunderts auch eine elektrische Straßen bahn. Die Errichtung eines Elektrizitätswerkes für die Stromversorgung -er Gemeinden Niederlößnitz, Oberlößnitz, Serkowitz und teilweise auch Kötz- fchenbroda durch die Aktiengesellschaft Kummer L Co., die 1885 erfolgte, lieferte -azu den erforderlichen Betriebsstrom. Am 12. Oktober 1899 wurde die Strecke Mickten—Kötzschenbroda der elektrischen Lößnitzbahn feierlich eröffnet. Dem Gemeindeverband für das Elektrizitätswerk Niederlößnitz, -er -as Werk von -er in Konkurs geratenen Eigentümerin 1901 übernahm, trat Kötzschenbrodoa zunächst nicht bei, -a -er Ort l-ri 1892 eine eigene Gasanstalt besaß.