Wie schön muß die Schule sein? Eindrücke von der 12. DIDACTA, notiert von Ekkehard Bartsch Zehn Jahre lang und mehr ist die Schule ein wesentlicher Teil der räum lich-gegenständlichen Umwelt der Kin der und Jugendlichen. Diese werden — ihnen zumeist unbewußt — täglich mit Gestaltfaktoren, wie Farbharmonie, visuelle Klarheit und Ordnung, ausge wogene Proportionen, Präzision und Eleganz, Materialgerechtheit usw. - oder dem jeweiligen Gegenteil — kon frontiert. Auch von der Qualität dieser Fakto ren hängt es wesentlich ab, mit wel chen ästhetischen Maßstäben, Ansprü chen und Wertvorstellungen die heran- wachsende Generation ausgestattet wird. Das Ziel für alle an Entwurf und Ent wicklung von Schulbauten,Schuleinrich- tungen und Unterrichtsmitteln Beteilig ten sollten Schulen sein, die so schön und sinnvoll gestaltet sind, daß nicht nur der Ermüdung im Unterricht begeg net wird, sondern ein „allseitiges Wohl befinden - das soziale eingeschlossen'' (Trauzettel) gefördert wird. Die Kinder und Jugendlichen sollen die Schule als ihre Umwelt begreifen, nicht nach Unterrichtsschluß nur das Weite su chen, sondern auch den Wunsch bilden und realisieren können, länger dort zu bleiben, um zu lesen, zu basteln, zu malen, zu musizieren usw. — mit ande ren zusammen, aber auch mit sich allein zu sein. Und das in einer Um welt, in der nicht nur Klima und Be leuchtung, Toiletten, Türklinken und Geräte funktionieren, sondern in der auch so etwas wie Behaglichkeit und Wärme zu spüren sind. Die gestalterische Qualität der auf der 12. DIDACTA ausgestellten Erzeug nisse europäischer Schulmöbel- und Unterrichtsmittelhersteller ist als hoch einzuschätzen. Während die Exponate der DDR auch bei einem internationa len Vergleich in ihrer technischen und didaktischen Gesamtkonzeption ein hohes Niveau bewiesen — kein ande res Land demonstrierte eine solch ab gestimmte materiell-pädagogische Ba sis —, können viele ausländische Er zeugnisse als Maßstab und Anregung hinsichtlich der Gestaltungsqualität gelten. Wir gehen dabei von der For derung nach einer Qualität der Schul möbel und Unterrichtsmittel aus, die mit den hochgesteckten Zielen des ein heitlichen sozialistischen Bildungs- Schulstuhl SUNDÖ Gestalter: Börje Johnsson Hersteller: Skol-Sundström, Schweden Wird in fünf Höhen hergestellt, stapelbar, tragende Teile aus epoxidbeschichtetem Stahlrohr, Sitz und Rückenlehne aus Propen-Plastmaterial; Sitz mit genarbter Oberfläche und einer Neigung, die das Vorwärtsgleiten verhindert, rückwärts gestellte Beine erschweren das Schaukeln. Schultisch Gestaltung: Werksentwurf Hersteller: Skol-Sundström, Schweden Höhenverstellbar von 540 bis 740 mm (stufenlos), Stahlrohr einbrennlackiert, Tischplatte plastbeschichtet und als Klappdeckel der Tischlade ausgebildet, Stahlhaken für Schultasche. 33