Ein wenig Physik und Chemie Fehler und Gestaltung Mancher wirft vorzeitig die Flinte ins Korn. Er will nicht mehr; er hat zwei linke Hände, und alles geht schief unter ihnen. Schmutzige Bilder, wenn nicht gar Fehlergebnisse, entmutigen. Gegen beides läßt sich etwas unternehmen! Es scheint alles einfach, wenn man nur das richtige Gefühl dafür hat. Gefühl für etwas entsteht aber erst, wenn man die Materie genau kennt. Ich will versuchen, sie aufzuzeigen: Jedes Negativ macht zwei Zustands-Phasen durch. Zunächst ist der Film trocken. Dann muß er naß gemacht werden, um wiederum zu trocknen. Und beim Vergrößern muß abermals ein trockenes Papier verwendet werden, das seinerseits in den verschiedenen Bädern auch wieder naß wird, bevor es endgültig trocken betrachtet werden kann. Der zweimalige Weg über die Nässe birgt Gefahren in sich. In trok- kenem Zustand befindet sich jeder Gegenstand, also auch der Film, in inniger Berührung mit Luft, und in nassem in Kontakt mit Wasser. Die Atmosphäre ist keineswegs sauber. Raucher blasen Staubteilchen in sie, gar nicht zu reden von den Nichtrauchern, obwohl sie lediglich am Morgen nur ihr Bett verlassen! Was da doch an feinsten Feder teilchen und Fasern in die Luft geht, ohne sichtbar zu sein! Auf Film und Papier kann jeder sehen, was täglich „in der Luft" ist. Denn sie ist nicht nur jenes gewisse Gasgemisch aus lebenswichtigem Sauer stoff, sondern auch Träger unwägbarer Schwebeteilchen. die verschiedenen Zustands-Phasen die Schwebestoffe der Luft Die Technik Die kulissenartig wirkende Fotografik auf Seite 1^8 entstand nach dem „Rezept" der Seite 180. Negativ und Positiv wurden gegeneinander verschoben kopiert, nach dem zuvor auf dem Diapositiv das Gitter mit Farmerschem Absdtwächer (Seite 2^2) entfernt worden zoar. — Das Bild auf Seite entstand aus je einem gleichgroßen Negativ und Diapositiv (18x24 cm), die in einem Anpreßrahmen durch eine Glas scheibe getrennt übereinanderlagen. Mit dem enggebündelten Lichtstrahl einer Taschenlampe (siehe Zeichnung) wurde nunmehr entlang den Konturen hindurch geleuchtet. — Die nebenstehende Seite zeigt oben einen Johannisbeerzweig mit teil weise überlegter Strukturfolie und unten einen Rosenzweig, der einmal als Natur selbstdruck und zusätzlich als solarisiertes Negativ übereinanderkopiert wurde.