20 aber scheint die Anlage aufgrund des jetzt zunehmenden Repräsentations bedürfnisses nicht mehr genügt zu haben: Unter Leitung von Johann Albrecht Eckardt und der Oberauf sicht von Oberlandbaumeister Wolf Caspar von Klengel folgte nun eine lebhafte Bautätigkeit, deren Ziel zu nächst die grundlegende Modernisie rung des Fürstenhauses war. Ebenso wurden durch rationelles Ausnutzen der Ecktürme, wie auch verschiedener Baulichkeiten an den Innenseiten der Wehrmauern, zusätzliche Wohnmög- lichkeiten für Jagdgäste und Gesinde gewonnen, wobei 1663 am Ostflügel auch ein neuer Wendelstein mit Trompeterstuhl entstand. Durch wohlüberlegtes Vorgehen hatte man damit bei Abschluß der Bauarbeiten 1672 fast ohne weitere Neubauten wesentlich bessere Wohnbedingun gen geschaffen. Zudem ließ Johann Georg II. im Jahre 1660 - wohl als Ersatz für die im Dreißigjährigen Krieg zerstörte Statue - einen neuen steinernen Jäger verfertigen. Das von Wolf Ernst Brohn stammende Bildwerk erhielt später seinen Platz an der Sudwestecke der Schloßinsel. Weiterhin folgte südlich des Jagdhauses bis 1662 das Anlegen des Kapellentei- ches, der zugleich den Bau einer Zugbrücke veranlaßte. Hingegen sollte ein anderes parallel dazu ausgeführtes Vorhaben eine auf die spatere Schlo planung übergreifende Bedeutung erlangen. Durch die ständig steigende Zahl der Jagdgäste hatte sich der unter Kurfürst August im Fürstenhaus eingerichtete Betsaal bald als zu klein erwiesen. Da aber die beschränkten Raumverhältnisse des Jagdhauses den Ausbau vorhande ner Substanz nicht mehr zuließen, beauftragte Johann Georg II. um 1660 den Oberlandbau meister Wolf Caspar von Klengel mit der Planung einer neuen Andachtsstätte. Klengel begann damals unter schöpferischer Verarbeitung seiner in Italien erhaltenen Anre gungen den Grund zu legen für die Entwicklung des Dresdener Barockstils, der sich über seine Nachfolger Starcke, Dietze und Karcher bis zum Hochbarock Pöppelmanns als spezi fischer Stil des Oberbauamtes herausbildete. Hierbei steht die Moritzburger Kapelle inner halb dieser für Dresden eigenen Stilentwicklung am Anfang. Klengel ordnete den neuen Schloßkapelle Moritzburg