BILDER VON EINER WELTREISE von COLIN ROSS HT . ~T ~eltreisen — wissen wir in / Deutschland überhaupt, daß ▼ T es Länder gibt, in denen eine Reise um die Welt „mit dazugehört“, und erinnern wir uns noch, daß es auch in Deutschland eine Zeit gab, wo eine solche Fahrt keineswegs etwas ganz Un gewöhnliches war und deutsche Schiff fahrtslinien Gesellschaftsreisen um den Globus veranstalteten? Das größte Kontingent an Weltreisen den stellen heute die Amerikaner. Man traf sie früher überall, in erster Linie in Europa, nur nicht an den Sehenswürdig keiten Amerikas selbst. Diese sind dort sozusagen Entdeckungen der jüngsten Zeit, und zwar sind die Bahngesellschaften schuld daran, die von der Reiselust ihrer Landsleute auch profilieren wollten. So starteten sie eine große Propaganda unter dem Motto: „Sieh zuerst dein eigenes Land!“ Auf diese Weise wurden die großen Naturwunder des amerikanischen Westens: der Yellowstonepark, der Grand Canon, das Yosemitetal und anderes mehr überhaupt erst einer weiteren Öffentlich keit bekannt. Durch diese Ablenkung des amerika nischen Touristenstromes nach Westen hat auch der Besuch Ostasiens durch die Amerikaner einen starken Impuls erfah ren. Honolulu ist fast ein amerikanisches Seebad, und auch in China und Japan trifft man, wenn man den „beaten track“, die breite Straße der üblichen Sehens würdigkeiten, nicht verläßt, häufig auf die großen amerikanischen Reisegesell schaften. Aber auch der Deutsche ist nicht mehr so ganz selten auf den Weltmeeren. Auf meiner letzten Reise begegnete ich ver schiedenen, in erster Linie natürlich Ge schäftsreisenden, die von ihren Firmen ausgeschickt waren, durch den Krieg ab gerissene Fäden wieder anzuknüpfen. Aber auch Vergnügungsreisende wagen sich ab und zu bereits über Europa und seine nähere Umgebung hinaus, wobei sich allerdings manchmal die Grenzen zwischen Vergnügen und Geschäft ver wischen. Jene elegante Dame aus Kap stadt, die ich erst in Tokio und dann wieder in Singapore traf, hielt ich lange für eine reine Luxusreisende, bis sie mir 69