In einer (Sekunde am Hotelfrülistückstisdi durdisdiaut: Das Paar am Nebentisdi ist nickt verheiratet — denn die Dame fragt, die Zuckerzange m der Hand: „Sdiatzi, wieviel Stück?“ verfluchte Nachlässigkeit unserer hollän dischen Banken! Ich möchte telegra phieren, bitte!“ Ich machte die Reise als Gast eines Bekannten. Wenn wir beide allein waren, gaben wir uns unser Wohl gefallen über den jungen Holländer öfter zu erkennen. Zwei Tage nach jenem Gespräch mit dem Hotelier kam der Holländer zu uns, die lesend in der Halle saßen. Er begann über die Banken seiner Heimat zu schimpfen, oder viel leicht war es nur ein Mißverständnis, obschon Norwegen doch nicht am Nord pol liege.... Oder ob der Papa aus er zieherischen Gründen . . . Bei solchen Herren kann man nie wissen, lachte er. Aber er bekomme sein Geld nicht; ob wir ihm mit 1000 Kronen aushelfen wollten auf einige Tage? Er war von draußen gekommen, legte den Mantel ab, und wir sahen, daß er eine gestreifte Hose und einen schlan ken, smarten Cut anhatte, graue Kra watte mit einer bohnengroßen, birnen förmigen, ganz ebenmäßigen Perle drin. Er soll sie verkaufen, dachte ich mir. Dann hat er wenigstens 2000 Kronen. Aber plötzlich zuckte ich zurück. Ich erkannte mit einem Male, daß die Perle falsch war. Ich sah die Augen meines Freundes auch auf ihr liegen. Aber es war nicht zu erkennen, ob er dieselbe Feststellung gemacht hatte wie ich. Immerhin griff er noch nicht zu der Brieftasche, um das Geld herzugeben. „Wir kennen Sie nicht,“ sagte er nur. „Ich gebe Ihnen meine Adresse. Wenn Sie in Haarlem bekannt wären, wüßten Sie sofort Bescheid.“ Leider war ich nie da. Dann sagte der Holländer auf einmal lebhaft: „Wissen Sie was? Ich gebe Ihnen zum Pfand meine Perle. Wenn Sie sich da auskennen, so wissen Sie, daß die Tausend reichlich gedeckt sind.“ Er griff in seine Krawatte, um ^sie herauszuziehen. „Lassen Sie,“ sagte mein Freund, „ich kenne mich nämlich wirklich in Perlen aus, weil ich Perlenhändler bin.“ 6 83