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Allgemeines Journal der Uhrmacherkunst
- Bandzählung
- 27.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsche Gesellschaft für Chronometrie e.V., Bibliothek
- Digitalisat
- Deutsche Gesellschaft für Chronometrie e.V.
- Lizenz-/Rechtehinweis
- CC BY-SA 4.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id318544717-190201002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id318544717-19020100
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-318544717-19020100
- Sammlungen
- Uhrmacher-Zeitschriften
- Technikgeschichte
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Bandzählung
- Nr. 4 (15. Februar 1902)
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Rüttelt euch auf!
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Aus Deutsch-Westafrika. Wie bestimmt der Evhe-Neger in Deutsch-Togo die Zeit?
- Autor
- Spiess, C.
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftAllgemeines Journal der Uhrmacherkunst
- BandBand 27.1902 II
- TitelblattTitelblatt II
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis III
- AusgabeAusgabe 1
- AusgabeAusgabe 13
- AusgabeAusgabe 25
- AusgabeAusgabe 37
- ArtikelCentral-Verband 37
- ArtikelRüttelt euch auf! 38
- ArtikelAus Deutsch-Westafrika. Wie bestimmt der Evhe-Neger in ... 39
- ArtikelGewerbliche Rechtsfragen. Urkundenfälschung, begangen an den ... 40
- ArtikelRechenschlagwerk mit geräuschloser Sperrung 40
- ArtikelElektrische Aufziehvorrichtung für Uhren 41
- ArtikelNeuheiten. Ein neuer Wecker 42
- ArtikelAus Laden und Werkstatt 42
- ArtikelMitteilungen aus den deutschen Handwerkskammern 42
- ArtikelInnungs-und Vereinsnachrichten 43
- ArtikelUhrmachergehilfen-Vereine 47
- ArtikelVerschiedenes 47
- ArtikelFrage- und Antwortkasten 48
- AusgabeAusgabe 49
- AusgabeAusgabe 61
- AusgabeAusgabe 73
- AusgabeAusgabe 85
- AusgabeAusgabe 97
- AusgabeAusgabe 109
- AusgabeAusgabe 121
- AusgabeAusgabe 133
- AusgabeAusgabe 145
- AusgabeAusgabe 159
- AusgabeAusgabe 171
- AusgabeAusgabe 183
- AusgabeAusgabe 195
- AusgabeAusgabe 207
- AusgabeAusgabe 419
- AusgabeAusgabe 231
- AusgabeAusgabe 243
- AusgabeAusgabe 255
- AusgabeAusgabe 267
- AusgabeAusgabe 279
- BeilageAnzeigen -
- BandBand 27.1902 II
- Titel
- Allgemeines Journal der Uhrmacherkunst
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- Links
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Nr. 4. Allgemein6S Journal der Uhrmacherkunst. 39 Die deutschen Handwerkskammern werden gern mit, Rat und That hellen. Ebenso wird der Vorstand des Central-Verbandes der Deutschen Uhrmacher durch Vorschläge helfend eingreilen. Der Central-Verband, der seine Probe seit 25 Jahren bestanden hat. wird das weitere Mittel zur Organisation sein Begünstigt durch die deutschen Handwerkskammern, mit. denen derselbe in Fühlung steht, wird es wohl nach und nach möglich sein, etwas zu schaffen, das dem Uhrmacher-Handwerk Nutzen bringt. Aus Deutsch - Westafrika. Wie bestimmt der Evhe-Neger in Deutsch-Togo die Zeit? Von Missionar C. Spiess in Togo, lenn wir bei den Westafrikanern von Zeit sprechen, so zeigt uns ein Blick in ihr Thun und Iiciben. dass sie den Wert der Zeit nicht hoch anschlagen. Schreiber dieses, der seit mehreren Jahren in Togo arbeitet, erlebte, dass ein schwarzer Träger, der eine Last von Keta nach dem drei Tagereisen entfernten Ho ins Innere bringen sollte, nachdem er schon einen Tag unterwegs wai, dieselbe am zweiten Tage wieder zurüekbrachte und dabei sagte, sie sei zu schwer. Und doch, wenn es sich darum handelt, einen bestimmten Zeitraum inne zu halten, weiss der Evheei auch nach seinerWeise denselben genau zu bestimmen. Eines lages, als ich in Ho, in Togo, thätig war, wurde ein Verwundeter aus dem drei Stunden entfernten Matse gebracht. Aut einer Jagd war er von einem anderen angeschossen worden. Wie so ott, so war es auch hier gewesen; ein anderer Eingeborener, der ebenfalls jagte, hatte geglaubt, einV 7 ild im Gebusch zu erblicken, und versessen auf das Wild, hatte er nach herkömmlicher Unsitte, ohne sich genauer zu überzeugen, ob Mensch oder liei im Dickicht wäre, losgefeuert. Der Schuss fällt-, trifft aber einen Menschen. So war es denn auch diesem Jüngling aus Matse ergangen. Zum Glück hatte der Schuss eine weniger gefährliche Stelle getroffen. Nun muss wieder einmal die Mission helfen. Der Kranke kommt zur Behandlung hierher nach Ho, von den nächsten Verwandten und Bekannten in der Hängematte gebrac . Sie übergeben uns den Kranken mit der Bitte, zu thun was wir können. Das thun wir auch gern und freuen uns zu sehen dass seine Genesung täglich fortschreitet und dass wir ihn bald gesund entlassen können. Für die Behandlung wird selbstverständlich nichts genommen; wir verlangen nur eine kleine Vergütung, um die täglichen Auslagen zu decken. Dass wir de n An ' gehörigen erst breit vorrechnen, wie lange Zeit der Kranke zur Pflege auf der Station gewesen, sollte man für überflüssig halten, denn die guten Leute habeii ja doch keine Ahnung von Zeit. Dem ist aber nicht so! Die guten Matsoer wussten genau wie viel Tage sie bei uns zugebracht., wie lange der V erwundete auf der Station gewesen war. Wie machen sie das aber , in der Hütte, worin der Kranke gelegen, hatten sie in einen Stock für jeden verflossenen Tag einen Schnitt- gethan. Die Anzahl derselben addiert giebt die Summe der Tage des Aufenthalts aut der Station Ho. Ein ähnlicher Gebrauch wird auch früher bei uns in Deutschland gewesen sein, wie schon das Wort sagt: „Etwasaut dem Kerbholz haben. “ _ Wie überall, so kommt, es auch unter den Evhe-Negern Westafrikas vor, dass einer in Geldverlegenheit ist. Und da bleibt denn auch oft nichts anderes übrig, als bei einem guten Freunde zu borgen. So ein werter Helfer in der Not- sagt- dann etwa zu seinem nicht gern gesehenen Nächsten: In acht Wochen will ich mein Geld zurück haben. Dass der Schuldner nun doch genau weiss, wann der Zablungstag ist, zumal er noch m einer kalenderlosen Zeit lebt, müsste Wunder nehmen. Aber der Negei weiss sich wieder in der aller einfachsten Weise zu helfen. Hinter der Thür oder an der Wand sagen die vielen Striche genau, wie viele Tage schon verflossen, wie viele Tage noch fehlen, bis dei Schuldner sich einstellen muss. Man kann sich wohl denken, dass diese Zeitrechnung noch genauer geführt wird als die ™ rI s e - Die gleiche Zeitrechnung wird auch angewandt, wenn Boten fortgeschickt, werden. In irgend einem Raum wird für jeden Ta 0- das Zeichen an die Wand oder sonst an eine geeignete Stelle gemacht. Muss der Bote in 15 Tagen wieder zurück sein, so wird man finden, dass beim Eintreffen desselben 15 Zeichen o-emacht. worden sind. Es erregte bei uns allgemeine Heiterkeit, als ein eingeborener Lehrer folgendes erzählte. ^ Es besucht, jemand seine entfernt wohnende Braut, . Beim Abschied verspricht ‘er ihr, in zwölf Tagen wieder zu erscheinen.^ Sobald er zu Hause augekommen ist, nimmt, er irgend ein Gefäss und legt für jeden verflossenen Tag ein Korn in dasselbe, bis dei zwölfte TV ; anbricht, Das Gleiche thut auch die Braut. Sobald der letzte Tag da ist., weiss der Bräutigam, dass es die höchste Zeit- ist sich zur Reise zu rüsten, weiss aber auch die Braut, dass der Augenblick eingetreten, für den Empfang des Bräutigams ein o-ntes Mahl zu bereiten. Dass auch diese Zeitrechnung ziemlich Sen au geführt worden ist. wird kaum jemand bezweifeln. Ö Der schwarze Lehrer auf der Westküste Afrikas, der mich mit dieser Zeitrechnung bekannt machte, fügte denn auch unter herzlichem Lachen über seinen eigenen Witz noch die Bemerkung hinzu, dass sich in diesem Falle bei der Zahlung gewiss kein Fehler einschleichen werde. Wird irgend ein Krieg oder Auf stand befürchtet, so ist das erste, dass der Kriegshäuptling seine verschiedenen Heerführer im Lande hin und her in Kenntnis setzt Zu diesen schickt der Häuptling seine Boten, die genau in Kenntnis gesetzt werden, was sie anszurichten haben Grosse Verschwiegenheit ist die erste Bedingung, die der Häuptling von seinen Boten fordert-, schnelle Ausführung seines Befehles die zweite Die Boten kommen an und richten ihre Befeblo aus, die etwa besagen, dass an einem bestimmten Tage sämtliche Heerführer beim Kriegsobersten zu erscheinen haben. Um den festgesetzten Tag seinen Heerführern bekannt zu machen, lasst der Häuptling durch seine Boten jedem derselben ein Lentelchen voll Maiskörner überreichen. Der eine zählt 15, der andeie 1 , wieder ein anderer 12 Körner in seinem Beutelchen. Je nach der Entfernung ist die Zahl der Körner gewählt, M o sich nun auch die Heerführer während der ihnen vorgeschriebenen Zeit aufhalten mögen, sei es auf dem Felde, sei es in einer anderen Stadt oder auf der Plantage, die zugeschickten Körner tragen sie in einer kleinen Tasche stets bei sich. Mit jedem ahge autenen Tage wird ein Korn entfernt; ist noch ein Korn übrig dann ists Zeit zum Aufbrechen. So geschieht, es, dass die ihm unterstellten Heerführer zur bestimmten Zeit beim Kriegshäupthng ankommen. Sie erfahren bei ihrem Eintreffen genau, was ihr Vorgesetzter will, und jo nach dem werden dann weitero Schritte gethan. Dass die Eingeborenen nach dem Stand der Sonne die Tageszeit, bestimmen, ist. eine bekannte Sache. Empfangt man zu einer ungeschickten Zeit von einem Eingeborenen einen Be such und sagt ihm, er möge etwa um drei Uhr oder mor g e1 ' früh um neun Uhr kommen, so wird man bald bemerken, dass der Besucher über die Meinung des Europäers nicht ganz im klaren ist, Er fragt-, ob er kommen müsse, wenn die Sonne so hoch oder so hoch stehe. Mit einer Handbewegung wird dem Fragenden gezeigt, indem man auf die Sonne weist wanni er wieder vorsprechen soll. So oft ich in diese Lage a-m, ich nachher beobachtet, dass die Zeit ziemlich genau eingehalten wurde. Die Kranken, die ich zu verpflegen hatte, wussten ganz genau, wo die Sonne stehen musste, wenn meine Zeit tur ihre Behandlung gekommen war. Zum Schlüsse zwei Rechenaufgaben, deren Losung ich nicht in bestimmten Zahlen zu übertragen vermag, obgleich ich die eine der Strecken, von denen die Rede ist zuruckgelegt habe. Fremder: „Ist. der Weg von Ho nach Banyakoe weit. Finge borener- Nein. Wenn ich mit meinem Essen beginne und fertig bin, dann bist du da.“ Das soll heissen „eine MahHeit lang“ oder wie unsere Bauern sagen würden eine Ifeite labak weit“ Ich vermag also nach der Antwort des Eingeborenen nicht genau zu sagen, wie weit der Weg ist, denn der-Appetit und der Speisevorrat der guten Eingeborenen ist ja nicht imm0 r derselbe. - Fremder: „Wie weit ist es von Kuanda nach Tschibu?“ Eingeborener: „Wenn ich meinen Jams (eine Art Kartoffel, nur bedeutend grösser) aufs Feuer setze, dann mich o-leich auf den Weg mache, in Tschibu angekommen sofoit um kehre und hier wieder eintreffe, dann kann ich gleich meinen
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