als Vorlage und Vergleichsbild dient. Auf einem durchsichtigen Deckblatt über letzterem trägt man alle für die Retusche besonders zu beachtenden Angaben ein. Darf das Original nicht bearbeitet werden, dann ist, wenn trotzdem Retusche verlangt wird, eine Zwischenaufnahme nötig. Von dieser macht man sich einen Abzug auf glänzendes Gaslicht- oder Bromsilberpapier. Auskopierpapiere sind hier nicht empfehlenswert. Sie gehen rötlichbraune Töne, die für den Retuscheur schwerer als die bläulichschwarzen Töne der erst genannten Papiere zu bear beiten sind. Der Retuscheur hat auch die Möglichkeit, das Gesamtbild des darstellenden Gegenstandes zu verschleiern und nur einzelne Teile, für die das Interesse geweckt werden soll, scharf und kontrastreich hervorzuheben (Teilretusche). Eine andere, heute vielfach gestellte Aufgabe, die hier mit erwähnt sei, ist die Photomontage. Darunter versteht man die Zusammenstellung mehrerer Photo graphien, die derart ineinandergreifen müssen, daß der Eindruck eines einheit lich in sich geschlossenen Bildes entsteht. Die Photomontage ist ein wertvolles Hilfsmittel der neuzeitlichen Werbetechnik geworden. Strich* und Auto-Ätzung Sind die vorbereitenden Arbeiten: Retusche, Umzeichnung, Beschriftung u. a. erledigt und vom Besteller anerkannt worden, dann wandert das „Original“ zum Reproduktionsphotographen. Dieser bekommt auf einem Laufzettel genaue An weisung über das anzuwendende Verfahren, ob Strich oder Auto, ob ein- oder mehrfarbig, über Bildgröße, Rasterweite usw. Für die Reproduktionstechnik sind spezielle Aufnahmeapparate geschaffen wor den, die sich besonders durch die starre Verbindung zwischen Kamera und Ori- ginalhaltebrett, das sogenannte Schwingstativ, von anderen Photoapparaten un terscheiden. Zwei Holme sind durch Querstücke miteinander fest verbunden und liegen an vier Stellen auf starken Federn auf. Kamera und Reißbrett laufen auf diesen Holmen in Führungsschienen und können zur Einstellung der verschiede- 7