KÖNIGSBERG 3. Hans Lufft 1549-1553 wurde 1549 von Herzog Albrecht von Preußen zur Errichtung einer Druckerei hierher von Wittenberg berufen und erhielt das erste preußische Druckprivileg. Luffts Schwiegersohn Aurifaber leitete die Presse, die aber 1553 wieder einging. Lit.: J. Voigt, Des Markgrafen Albrecht von Brandenburg Briefwechsel mit den beiden Malern Lucas Cranach und dem Buchdrucker Hans Lufft, in: Beiträge z. Kunde Preußens 3 (1820) S. 242-272, 293-298; Wolfgang Mejer, Der Buchdrucker Hans Lufft zu Witten berg, 2. Auf!., Leipzig 1923, S. 44—50, 89-90. 4. Alexander Aujes^dski 1549-1556 auch Alexander z Augezda, Alexander impressor, Alexander Behm von Lutho- misl, Alexander Luthomyslensis gehörte zu den böhmischen Emigranten, die 1548 des ev. Glaubens wegen ihre Heimat verließen und bei Herzog Albrecht in K. Aufnahme fanden. Im Jahre 1549 richtete Aug. hier eine Druckerei ein und brachte fast nur Drucke in polnischer Sprache heraus, darunter das Neue Testa ment 1552, ein aus dem Tschech. ins Polnische übersetztes Liederbuch 1554, den „Lac spirituale“ des Paulus Vergerius 1556. Im Jahre 1557 ging er nach Szamotuly als Drucker des dortigen ev. Grafen Gorka. Vgl. Altpreußische Biographie I 29. 5. Hans Daubmann 1554—1573 von Nürnberg kommend (s. d.), wahrscheinlich durch Vermittlung des Rats herren H. Schürstab von Herzog Albrecht hierher berufen, brachte seine eigene Druckerei mit und erhielt eine jährliche Besoldung von 100 Gulden nebst freier Wohnung. Im Jahre 1558 von der Universität als Buchdrucker bestellt, wurde ihm ein jährliches Deputat von 50 Scheffel Korn zugestanden. Dafür mußte er die Intimationen des Rektors und die Bücher u. Disputationen der Professoren unentgeltlich drucken. Seit 1564 setzte ein langsamer Niedergang der Offizin ein, dem ein neues herzogl. Privileg als alleinigem Drucker im Fürstentum entgegenzuwirken versuchte, f Ende 1573. Die Druckerei wurde von seinen Erben unter dem Faktor Georg Francke fortgeführt. Im Jahre 1575 erschienen Drucke unter dem Namen von Daubmanns Sohn Bonifatius, der dann seinen Erbanteil für 1031 Gulden an Georg Osterberger verkaufte. Viele Drucke bei Th. Wierzbowski, Bibliographia Polonica XV ac XVI ss., Varsoviae 1889/94. Lit.: Tetzner, Das Arzneibuch von Johann Daubmann u. Tarquinius Ocyorus, in: Altprcußische Monatsschrift 46 (1909) S. 592-606; Altprcußische Biographie I 128. 6. Georg Osterberger 1575-1602, Erben bis 1609 aus Franken, Schwiegersohn von Nr. 5, auch herzoglicher Schreiber und Notar am samländischen Konsistorium, übernahm 1575 die Daubmannsche Druckerei. Er war auch Besitzer von zwei Buchläden, einer Papiermühle nebst Buchbinderei und erhielt 1585 ein ausgedehntes Druckprivileg, f 1602. Georg Neycke (Ney- ko vius), ursprünglich Kanzlei verwandter, hatte wohl eine Tochter O.’s zur