Chemische Industrie Das in der Einleitung für die Entwicklung der Industriebetriebe in Dresden allgemein Gesagte gilt insbesondere für die chemische Industrie. Großbetriebe der Schwerchemie, also solche für Grundchemikalien zur Herstellung weiterer chemischer Erzeugnisse, bestehen in Dresden nicht. In dem elbabwärts gelegenen heutigen VEB Chemiewerk Nünchritz, dem früheren Betriebsteil von Heyden, werden Schwefelsäure, Ätznatron usw. produziert, und seit dem vorigen Jahre läuft dort die erste Silikon- Anlage der Deutschen Demokratischen Republik. In der weiteren Dresd ner Umgebung bestehen noch mehrere ähnliche Werke, wie die Hütten werke in Muldenhütten, der VEB Fluorwerk Dohna und der VEB Sächsisches Kunstseidenwerk „Siegfried Rädel“ in Pirna. Einen Schwerpunkt der pharmazeutischen Produktion der Deutschen Demokratischen Republik stellt Dresden dagegen durch mehrere hier ansässige Betriebe dar: Den VEB Arzneimittelwerk Dresden, der aus dem Zusammenschluß von ehemals Madaus, Gehe und Wecusta ent stand, den VEB Chemische Fabrik von Heyden, die AG Sächsisches Serumwerk und andere. Viele ihrer jahrzehntealten Arzneimittel haben Weltruf erlangt. Außerordentlich groß ist auch die Zahl der mittleren und kleinen Be triebe, die chemisch-kosmetische und chemisch-technische Artikel, wie Seifen, Reinigungs- und Waschmittel, Farben, Lacke, Leime und vieles andere herstellen, ebenso solcher Betriebe, die auf chemischer Grundlage arbeiten, wie zum Beispiel Färbereien und Reinigungsanstalten, oder die chemische Erzeugnisse verarbeiten. Auch die Erzeugnisse des VEB Chlorodont Leo, des VEB (K) Seifen- und Kosmetikwerk Steckenpferd, der Feinseifenfabrik Kosmos T. Louis Guthmann und des VEB Rumbo-Seifenwerk in Freital u. a. sind weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt. Alter, Entwicklung, Größe und Bedeutung der Betriebe sind sehr verschieden und oft mit der Entwicklung der chemischen Wissenschaft eng verknüpft. Ein Beispiel dafür zeigt der folgende Bericht.