denen uralter runder Verliesturm so dicke Mauern hat, baß in diese wieder eine Treppe eingesprengt ist. Ursprünglich einem böhmischen Grafengeschlecht gehörend, kam die Burg durch Tausch in sächsischen Besitz. Eine uralte Grenzburg gegen Böhmen, nur noch als Ruine bestehend, ist Burg Frauen st ein in der Nähe der Vergstadt Freiberg. Hohe Mauern und drei Türme zeugen von vergangener Zeit. Am besten erhalten ist einer -er Türme, die „Lärmstange" genannt, von dessen Zinnen eine herrliche Aus sicht bis weit zum Kamm des Erzgebirges, über Täler, Gründe und weite dunkle Waldstrecken lohnt. Tiefer liegt der „dicke Märten", der ehemals als Burgverlies diente. Im nahen Dohna haben wir auch Ueberreste einer Burg, die dem Einfall der Böhmen als Bollwerk dienen mußte. Der letzte Herr auf Burg Dohna war der wilde Jeschke, zu Ende des 14. Jahrhunderts. Der übermütige Ritter, dessen Treiben ihm viele Feinde schuf, wurde belagert, und er entfloh nach Ungarn, während seine Burg geschleift wurde. Nur Ueberreste erinnern an jene Zeit der Fehden und Willkür. Ob dies alles Burgen des Sachsenlandes sind? Gewiß nicht! Einen er schöpfenden Ueberblick zu geben, reicht der Raum dieser Abhandlungen nicht,' auch bietet Sage und Geschichte jeder einzelnen Burg so viel an Wissenswertem, daß es wohl lohnt, sich weiter darüber zu unterrichten. Und dazu die An regung zu geben, ist der Zweck dieser Zeilen. Seltene Luknarlen tn SaMen. Durch die Wiederansiedlung des Uhus in Sachsen hat die Zahl der im Lande beheimateten Nachtraubvögel wohl ihre wertvollste Bereicherung erfah ren. Denn damit gehört die größte und auch schönste Eulenart Deutschlands, die in Sachsen ein Opfer menschlicher Verständnislosigkeit geworden war, wieder unserer Heimat an und der Ruf des stattlichen, sagenumwobenen Vogels klingt wieder in die nächtliche Stille der einsamen Bergwälder der Sächsischen Schweiz hinein. Fast gleichzeitig mit der Bestätigung des Uhus war die Wiederent deckung einer zwar kleineren, aber wohl kaum minder interessanten Eulenari in Sachsen möglich, über die wir schon seit Jahrzehnten keine Nachrichten mehr besaßen. Es ist dies der Rauhfußkauz, eine dem wohl allbekannten Steinkauz zum Verwechseln ähnliche, bei uns die Gebirgswälder bevorzugende Eulenart. . Sie wurde in den achtziger Jahren des verflossenen Jahrhunderts von dem verstorbenen sächsischen Vogelforscher Franz Helm, dem wir auch eine ausge zeichnete, heute noch wertvolle Schilderung über die Lebensweise des Vogels verdanken, erstmalig für das Vogtland nachgemiesen und konnte dann auch noch an einigen anderen sächsischen Gebirgsorten bestätigt werden. Dann hörte aber unsere Kenntnis über das Vorkommen des Vogels in Sachsen auf, bis im Vorjahre ein jüngerer sächsischer Vogelkundiger, Walter Scholze, dem Rauhfußkauz erneut im Vogtlande begegnete und sein Vorkommen auch in einer Reihe prächtiger photographischer Aufnahmen festhalten konnte. Uebe: seine Wiederauffindung des Vogels berichtet er im neuesten Hefte der „Mit teilungen des Vereins Sächs. Ornithologen". Eine weitere Eulenart, über deren Vorkommen in Sachsen wir aus neuerer Zeit ebenfalls keine Kenntnis mehr besitzen, ist der zierliche Sperlingskauz, der in den letzten Jahrzehnten drs verflossenen Jahrhunderts als seltener Brutvogel in der Sächsischen Schweiz beobachtet wurde. Trotz des Versagens aller neueren Angaben über ihn ist es doch nicht ausgeschlossen, daß er einzeln auch heute noch im Gebiete brütet? die sichere Feststellung derartig verborgen und heimlich lebender Vöael ist eben nicht leicht und in den meisten Fällen eine Sache des Zufalles