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Die Elbaue
- Bandzählung
- 14.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 1. Mifi. Z. 356
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1795111755-193700005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1795111755-19370000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1795111755-19370000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- Nr. 8, Juli 1937
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftDie Elbaue
- BandBand 14.1937 1
- AusgabeNr. 1, Januar 1937 1
- AusgabeNr. 2, Januar 1937 5
- AusgabeNr. 3, März 1937 9
- AusgabeNr. 4, März 1937 13
- AusgabeNr. 5, April 1937 17
- AusgabeNr. 6, Mai 1937 21
- AusgabeNr. 7, Juni 1937 25
- AusgabeNr. 8, Juli 1937 29
- AusgabeNr. 9, August 1937 33
- AusgabeNr. 10, September 1937 37
- AusgabeNr. 11, September 1937 41
- AusgabeNr. 12, Oktober 1937 45
- AusgabeNr. 13, November 1937 49
- AusgabeNr. 14, Dezember 1937 53
- BandBand 14.1937 1
- Titel
- Die Elbaue
- Autor
- Links
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Schwester Johanne Er-muthe verkaufte. Es ist ein schönes Zeichen von Fami liensinn unter den Reinhardts, daß man beschließt, beim Verkauf des Weinbergs unter den Verwandten keine Preissteigerung eintreten zu lassen. Diese Jo hanne Erdmuthe Reinhardt hatte im Jahre vorher, wie schon oben erwähnt, den Russen Demian Zarenko geheiratet. Sie verstarb 1817. Der Berg war nun -es Witwers Alleinbesitz/lAL hatte Zarenko um Genehmigung zum „Vier-, ^.-Branntwein- und Kaffeeschänk" nachgesucht und sie erhalten; nach ihm hat sie 1830 sein Sohn Gregor übernommen, der 1832 das Grundstück an Johann Georg Karl Wigand verkauft. Der alte Zarenko hat bis 1841 dort mit Auszüglers rechten gewohnt. Zu den Pflichten des Nachbesitzers gehörte neben der Ge währung des festgelegten Auszugs auch die pflegliche Instandhaltung einer Grabgruft auf dem Friedhöfe zu Reichenberg. Doch ist Demian Zarenko dort nicht beerdigt worden — was auch ganz außergewöhnlich gewesen wäre, da nur die nördlich der Bergstraße wohnenden Lößnitzer dort ihre Ruhestätte fanden — sondern in Kaditz, wohin er auch als Eingepfarrter gehörte. Wigand, der Besitzer von 1832 bis 1834 gewesen ist, hat die Schankwirtschaft bedeutend erweitert und eine Dorfkrämerei eingerichtet und dann an Johann Gottfried Schröder verkauft, während er den Weinberg verpachtet hatte. Die Einnahmen aus dem Gasthausbetriebe müssen recht gering gewesen sein, obwohl — oder vielleicht weil — viele Neuanschaffungen für den Betrieb erfolgt waren (Billard, Kegelbahn usw.). Das Grundstück, im Volksmund -j«tzd-nux noch „Zum Russen" genannt, kommt zur Versteigerung und wird 1841 für 3900 Taler dem Karl Gotthold Hähnel zugeschlagen, einem Fleischer aus Mulda, der vordem Pächter -er FleWereH der Grundschänke gewesen war. Ihm wird genehmigt, Vank- fleischeri auszuüben. Etwas später erhält er auch die Erlaubnis „warme Speisen zu verabreichen, hiesigen Landwein zu verschänken und Ausspannung für leich teres Fuhrwerk" einzurichten und Tanzmusiken abzuhalten, während ihm zu nächst noch das Aushängen eines Schildes mit der Bezeichnung „Gasthaus zum Russen" versagt wurde. Es ist dies später ohne Ansuchen und Widersprechen erfolgt. Es sind hier gern und häufig Familienfestlichkeiten abgehalten worden, und um der Gemeinde einen Gewinn daraus zufließen zu lassen, beschließt man, -aß der Ortsrichter bei Hochzeiten die Anwesenden um Einlage in die Armen- Lüchse bitten solle. Vom Jahre 1852 an sind die Gemeindratssitzungen hier gehalten, bis im Jahre 1879 ein neu gewählter Gemeindevorstand seine Wohnung zur Verfügung stellt; ebenso wurden öffentliche Versammlungen hier abgehalten. 1863 über nimmt die Gastwirtschaft Karl Traugott Mitzscher, 1872 seine Witwe Amalie Auguste. Ein Gastwirt in Radebeul sucht in jener Zeit um Genehmigung zur Abhaltung von Tanzmusiken nach, sie wird ihm mit der etwas sonderbar an- mutenden Begründung gewährt, weil der „Russe" als Tanzlokal „gewöhnlich von höheren Ständen benutzt wird". 1886 wird Besitzer Dr. Karl Wilhelm^KLlbe, 1894 Max Quick, 1897 Hermann Oskar Eudex, Eine kurze Zeit eingesetzter' Pächter neMi^die Gastwirtschaft „Hindenöurg", doch erhält sie ihren alten Namen „Zum Russen" mit Recht unter dem nächsten Besitzer wieder. Es über nimmt das Grundstück 1919 Emil Oskar Gündel, 1936 die Vereinsbank zu Dresden, 1926 Paul Kern. Seit Einrichtung der Gastwirtschaft ist der Betrieb Les Weinbergs zunächst eingeschränkt, dann gänzlich eingestellt worden, da der Weinberg vollkommen für Straßenbau und Wohnungen mit Gärten aufge braucht wurde. Wer unter den herrlichen Bäumdy des „Russen" bei einem Schoppen Löß nitzer Weines weilt, mag zurückdenken an die Zeiten, wo gewiß hier manch freudiges „Mostkosten" stattfand und fröhliche Weinprobe gehalten wurde. Und wer drinnen in der traulichen Wirtsstuve sitzt, mag sich erinnern, daß unter diesem Dach einst auch Jahrzehntelang -e^ Gemeinde Wohl und Wehe beraten ist, aber er mag sich in -er Gegenwart seiner Heimat freuen. Pf. N. 3L
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