und der Traktat Widos in ihrer historischen Bedeutung. 41 sei weder erschienen, noch habe er die königlichen Gesandten ihre Bot schaft vortragen lassen. So möchten denn jetzt die Körner Hildebrand endlich dazu bestimmen, den Klagen der Kirche Gehör zu schenken und ihnen gerecht zu werden. Eidlich wolle er selber versprechen, ja Geiseln dafür stellen, dafs Hildebrand sicher zu ihm gelangen, unbehelligt wie der zurückkehren werde, gleichviel ob er auf dem Stuhle der Apostel belassen oder abgesetzt würde. An einem bestimmten Termine werde er nach Korn kommen, dann möge dort die Einigung der Kirche zu Stande gebracht werden; oder Hildebrand möge zusammen mit den königlichen Boten ihm entgegeneilen. Yon den Kardinalen, den Geist lichen, den Laien Korns möchten so viele erscheinen, als sie für gut er achteten; sie selbst sollten hören und richten. Wenn Hildebrand Papst sein könne und dürfe, wolle er ihm gehorchen, im ändern Falle möge gemäfs ihrer und seiner eigenen Entscheidung ein anderer Papst an Stelle jenes erhoben werden. Dies dürft ihr uns nicht versagen, bemerkt Heinrich; wenn es recht ist, den Priester zu schützen, so ist es auch recht, dem Könige zu gehorchen. Die Römer gingen auf die Vorschläge des Königs ein, als Beweis für die Aufrichtigkeit ihrer friedfertigen Gesinnung stellten sie ihm Geiseln, und der erste November wurde für die Entscheidung der strei tigen Fragen bestimmt, In der festen Zuversicht auf das Zustande kommen dieser Versammlung gaben einige Grofse im kaiserlichen Hof lager den Boten Gregors VII. die eidliche Zusicherung, dafs denen, welche zu ihm kommen wollten, sicheres Geleit für die Hin- und Rück reise würde gegeben werden. Aber schwerlich dachte Hildebrand je daran, irgend einen als Richter über sich anzuerkennen. Auch er be absichtigte, durch eine Versammlung die Zwietracht zwischen Staat und Kirche zu beseitigen; doch wie sehr mufste die Synode, welche er Mitte November zu feiern gedachte, und zu der er mit Bezugnahme auf jene Zusicherung seine Getreuen enbot, sich von jener Vers ammlung unterscheiden, auf welcher König Heinrich den Frieden herzustellen begehrte! Der König war im Beginn des Juli in die Gebirgsgegend nord westlich von Rom gezogen, am 4. Juli finden wir ihn zu Sutri. *) Am 1. November stand er wieder vor den Mauern der Stadt, aber Gregor erschien nicht. Da der Termin des gütlichen Ausgleichs verstrichen war, glaubte auch Heinrich IV. keine Rücksicht mehr walten lassen zu dürfen; die jenigen, welche zur Synode nach Rom eilten, liefs er festnehmen, unter 1 Stumpf, Heg. 2852 .