PETER AUBIER WOHNTE BEI SEINEN Eltern nächst dem Cluny-Platz. Sein Vater war ein hö herer Gerichtsbeamter, der sechs Jahre ältere Bruder war bei Kriegsausbruch als Freiwilliger hinaus gezogen. Es war eine gute, echt franzö sische Bürgerfamilie, warm fühlende, brave Leute von menschenfreundlich ster Gesinnung, die aber nie gewagt hatten, einen selbständigen Gedanken zu fassen. Der Gerichtspräsident Aubier war durch und durch Ehrenmann und hegte eine hohe Auffassung von seinen Standespflichten. Als ärgsten Schimpf hätte er die leiseste Andeutung zurück gewiesen, seine richterlichen Entschei dungen könnten jemals nicht bloß von Recht und Gewissen eingegeben sein. Aber dieses Gewissen hatte noch nie ein Wort gegen die Regierung gesprochen (besser gesagt: geflüstert). Es war von Geburt an amtlich-korrekt. Sein Den-