Ottomar Starke EHEN WERDEN IM HIMMEL GESCHLOSSEN Komödie*) von WALTER HASENCLEVER Aus dem ersten Akt. Es treten auf: Der liebe Gott, Sankt Peter, die heilige Magdalena. Im Salon einer eleganten Frau. In die Dekorationen sind kunstvoll die Embleme des Himmels verflochten. Die Deckenbeleuchtung besteht aus Stern bildern, ein großer Spiegel stellt die Sonne dar, eine Stehlampe hat die Ge stalt des Mondes. Gobelins und Wandmalereien geben Bilder aus der Schöp fungsgeschichte wieder. Das Tischtelephon hat die Form einer Schlange der Lautsprecher die des Höllenrachctis. Die heilige Magdalena, in moderner Kleidung und Haltung, probiert vor em Spiegel ein Kleid an. Eine Zofe mit Flügeln auf dem Rücken ist ihr dabei behilflich. Im Zimmer verstreut sind Kartons und Hutschachteln. Magdalena: Meine Figur ist immer noch gut. Ich kann mich sehen lassen. Sagen Sie der Schneiderin, ich komme morgen zur Anprobe. Ist sonst noch etwas gekommen? Zofe : Der Juwelier hat dies Kästchen abgegeben. Magdalena (öffnet es und nimmt einen kunstvoll gearbeiteten Heiligen schein heraus, der in Form eines Kammes gearbeitet ist. Sie setzt ihn auf und liest den Preis): Sehr hübsch. Aber viel zu teuer. Zofe: De r Kamm steht der gnädigen Frau ausgezeichnet. •) Das S.ück, das sich die Bühne bereits erobert hat, erscheint demnächst im Propyläen-Verlag. 751