"i i 1 '-TD S t ' ) Peter Milde BISMARCK IN VARZIN Von ANUR& G ER Al AI N W as für ein erregendes Gefühl, mit sinkender Nacht in Varzin anzu kommen, wenn die sommerlich lange Dämmerung beginnt, mit ihren Dunkelheiten ein furchterregendes Gesicht zu verschleiern: Aber die junge Frau, die mich an der Schwelle des berühmten Hauses erwartet, ist so voll kommen schön, in der spitzen Linie ihres Profils, im Glanze ihrer dunklen Augen, in der fast gereizten Eleganz ihrer Bewegungen ist etwas so Außer gewöhnliches und zugleich so Mächtiges, daß bei ihrem Nahen alles zurück weicht, und sie imstande scheint, auch noch die zudringlichsten Gespenster zu verscheuchen: Diana oder Persephone, Geschöpf der Jagd und der Finster nisse, das in seinen Händen hält ich weiß nicht was für eine Blume von betäubendem Reiz . .. So darf man sich nicht wundern, daß während des sehr angenehmen Abends, welcher folgte, der große Mann, den ich zu suchen gekommen war, fast gar nicht erschien. Kaum, daß wir plötzlich auf einen Schatten stießen, während eine Laune meiner Wirte mich von Raum zu Raum zog und so den Rahmen unserer Unterhaltung änderte und auch die Blume der berauschenden Weine, die sie würzten. „Wir sind jetzt in seinem Arbeitszimmer“, sagte eine frische Stimme. „Wenn Sie wollen, werden wir Ihnen gleich daneben das Zimmer