Projekt: Illustrierte Magazine der Klassischen Moderne
Varia
Strukturtyp
Band
Parlamentsperiode
-
Wahlperiode
-
Titel
Lucas Cranach
Untertitel
Aus dem soeben erschienenen Band der Propyläen-Kunstgeschichte "Die Kunst der Renaissance in Deutschland, den Niederlanden, Frankreich usw." von Gustav Glück
Bildnisse. Der Unterschied des künstlerischen Wertes der einzelnen Werke hängt hauptsächlich von dem Anteil der Werkstatt ab, in der seine Söhne die hervorragendste Rolle gespielt haben. Auch mag dabei der Geschmack, das Verständnis des Auftraggebers mitgesprochen haben. So gibt es von ihm aus allen Zeiten seines reifen Stils einzelne Stücke, die durch die Feinheit der emailartig sorgfältigen Malerei wahre Kleinode sind, andere wieder, denen jeder malerische Reiz fehlt und die doch sein bekanntes Zeichen, die geflügelte Schlange, tragen. Was ihn aber gerade in unseren Augen groß erscheinen läßt, ist sein festes Beharren auf dem einmal eingeschlagenen Wege, seine unbe kümmerte Sicherheit, sein gediegener Charakter. Etwas Beschränktes und Kleinbürgerliches steckt freilich in ihm, er ist nicht ganz der Vertreter seiner Zeit, und, so nahe er auch dem Herd der gewaltigen Reformation stand, ist es ihm trotz manchen Versuchen durch jene religiösen Allegorien nicht ge lungen, eine wahrhaft protestantische Kunst zu schaffen. Dies hat erst ein weit Größerer vermocht: der Holländer Rembrandt. Ottomar Starke BUDAPEST, NOVEMBER 1918 Ein Interview mit FRIEDRICH KARINTHY J a, ich verstehe. Ich habe die Frage vollständig verstanden, Sie müssen sie nicht wiederholen. Ich sinne nicht darüber, was Sie gefragt. Nein, etwas anderes. Gleich . . . Morgens — ja, morgens. Gegen acht. Ich erwache, daß .. . daß irgend etwas aus der Luft fehlt. Wie soll ich’s nur sagen? Ich erwache auf irgend eine große Stille, morgens, im Bett. Eine ganz merkwürdige, unerhörte, unbe kannte, ungewohnte Stille. Was sagen Sie, Stille vor dem Gewitter? Meinen Sie? Mag sein. Langsam, im Halbtraum beginn ich mich anzukleiden. Ich horche gegen das Badezimmer und das andere Zimmer . . . Aus diesen Zimmern strömt gähnende 3 '