GEDICHTE Von JOACHIM RINGELNATZ I. U e b er meinen gestrigen Traum. Wie kam ich gerade auf ein Gestirn? Du sagst: Ich stöhnte träumend ganz laut. Vielleidit steigt die Phantasie ins Hirn, Wenn der Magen verdaut. Man sollte kurz vorm Schlafengehen Nidits essen. Audi mar idi gestern bezecht. Dodi marum träume idi immer nur sdiledit, Nie gut. Das kann idi nicht verstehen. Ob auf der Seite, ob auf dem Rücken Oder audi auf dem Bauch —- Immer nur Sdilimmes. „Alpdrücken“. Aber Name ist Sdiall und Rauch. Meist von der Sdiule und vom Militär Als ob idi schuldbeladen mär , Und menn idi aufmadie, sdimitze ich, Und manchmal knie ich oder sitze ich, Du meißt ja, mie neulich! O, es ist greulich. Warum man das überhaupt meitererzählt? Hat dodi niemand Vergnügen daran, Weil man da frei herauslügen kann. —- Aber so ein Traum quält. Gestern hab’ idi nodi anders geträumt. Da maren etma hundert Personen. Die haben die Dadimohnung ausgeräumt, Wo die Budibinders mohnen. Dann haben mir auf dem Dachsims getanzt. Dann hast du midi, sagst du, aufgemeckt, Und idi, sagst du, sagte nodi träumend ersdireckt: „Idi habe ein Sternsdinüppchen gepflanzt.“ 778