Porträt Erich Müller 65 Erich Müller, genannt Glas-Müller, Jahr gang Null Sieben, scheidet aus dem Be rufsleben aus. Er verläßt das Amt für industrielle Formgestaltung und beendet die Zusammenarbeit mit seinen Partnern in der Industrie, im Handel und DAMW. Was haben seine Partner in der Zu sammenarbeit mit Erich Müller beson ders geschätzt? Herr TAUBERT, GHG Leipzig: „Seine Ruhe und seinen zukunftsträchtigen Blick. Dazu sein hervorragendes Einfüh lungsvermögen in moderne Gestaltung. Er hatte eine Leidenschaft für Serienge schirr, das mit einfachsten Mitteln ge staltet ist, gebrauchstüchtig, stapelbar und für verschiedenste Bedarfsträger verwendbar." Frau HOFFMANN, DAMW Ilmenau: „Seine sehr guten Fachkenntnisse. Er ist vielseitig interessiert, und zwar nicht nur im Hinblick auf Gestaltung, auch im Hin blick auf technische Vielfalt. Wir hatten in den letzten Jahren viele Schwierigkei ten, besonders mit kleinen Handwerks betrieben und PGH, die an der Tradition ihrer Produktion festhielten. Erich Müller konnte sie in seiner einfachen und be stimmten Art vom Qualitätsgedanken im Hinblick auf Gestaltung überzeugen. Unsere Erfolge in den letzten Jahren gehen zum großen Teil auf ihn zurück." Frau DECHO, Hochschule für indu strielle Formgestaltung, Halle: „Eigent lich alles .. . Sein hervorragendes fach liches Wissen und das uneingeschränkte Weitergeben seiner Erfahrungen, seine große Hilfsbereitschaft und Zuverlässig keit. Das alles ist untrennbar miteinan der verbunden und prägte seine Per sönlichkeit." Herr KLEMENT, Außenhandel Berlin: „Seine offene, korrekte und ehrliche Meinung, egal, mit wem er sprach. Er war sich seiner Sache sehr sicher und hat die Dinge objektiv eingeschätzt. Wir konnten uns keinen besseren Partner wünschen." Frau JAHNY, Amt für industrielle Formgestaltung, Berlin: „Erich Müller war gründlich. Er hat sich intensiv infor miert, hat viele Techniken hervorgeholt und wieder angewendet." Gab es auch Situationen, in denen die Partner nicht mit Erich Müller konform gingen? Herr TAUBERT: „Eigentlich nicht..." Frau HOFFMANN: „Nein!" Frau DECHO: „ " Herr KLEMENT: „Bei gestalterischen Problemen, beispielsweise beim Schliff. Aber er hat mich dann von seiner Mei nung überzeugen können." Frau JAHNY: „Sicher, wir hatten des öfteren Streitgespräche, aber sie waren fruchtbar. Müller betonte sehr stark den funktioneilen Bereich der Produkte, und mir lag daran, auch das Ästhetische ent sprechend zu berücksichtigen." So schätzen ihn seine Partner ein. Sichtbares Ergebnis seiner fast 17jähri gen Tätigkeit in der Berliner Clara-Zet- kin-Straße 28 ist formschönes, gebrauchs tüchtiges, preiswertes und universell ver wendbares Glas- und Porzellangeschirr, ausgezeichnet mit Goldmedaillen der Leipziger Messen und dem Güte zeichen Q. 43