Die Macht der Vorstellung und der Unfug des Willens Unsere Wünsche sind Vorgefühle der Fähigkeiten, die in uns liegen, Vorboten desjenigen, was wir zu leisten im stande sein werden. Was wir können und möchten, stellt sich unsrer Einbildungskraft außer uns und in der Zu kunft dar; wir fühlen eine Sehnsucht nach dem, was wir schon im stillen besitzen. So verwandelt ein leidenschaft liches Vorausgreifen das wahrhaft Mögliche in ein er träumtes Wirkliche. Goethe Ich habe keine Wünsche als die ich wirklich mit schönem Wanderschritt mir entgegenkommen sehe. Goethe Auf der Erkenntnis der schier unendlichen und unfaß lichen Kräfte des Unterbewußten beim Menschen baute Coue seine genial einfache Lehre von der Autosuggestion auf, die vor Jahren fast die Welt erfüllte und heute fast der Vergessenheit anheimzufallen droht. Soweit sich die Autosuggestion mit der Heilung von Krankheiten beschäf tigt, interessiert sie im Zusammenhang mit dem produk tiven Menschen natürlich nicht. Um so wichtiger ist sie hierbei nur hinsichtlich der Entfaltung und Steigerung der produktiven Kräfte im Menschen - einer Nebenwirkung der Autosuggestion, die kaum Beachtung gefunden hat, und doch liegt gerade hierin ihre größte Tat. Man übertreibt nicht, wenn man sagt, daß die ersten Jahrzehnte des neuen Jahrhunderts überhaupt nichts gebracht haben, was in dieser Hinsicht eine größere und zugleich simplere Tat ge wesen wäre. Die Größe liegt darin, das Komplizierteste und Schwierigste in einer Weise zu vereinfachen, ja fast haus backen zu machen, daß es fast jedem Kind zugängig ist, und mit dem verborgenen und unzugängigen Nibelungen gold alle zu beglücken. Kolumbus entdeckte den Weg nach