für Gohlis insofern eine besondere Bedeutung, als am letzten Festtage ein großartiges Volksfest auf dem Gohliser Exerzierplätze mit allerlei Spielen für alt und jung arrangiert wurde, das in allen Teilen einen herrlichen Verlauf hatte lind mit einem brillanten Feilerwerk endigte." 5. Die Schillerfeier 1856 erwarb der Leipziger Schillerverein das Haus, in dein der Dichter im Sommer 1785 gewohnt hatte, käuflich, sonst wäre diese geweihte Stätte schon längst von einein Neiibau verdrängt worden. Ursprünglich hatte man ein anderes Haus für Schillers Wohn- Abb. 42. Schillerhaus sitz gehalteii, ebenfalls ein unscheinbares Haus, das am Eingang des Dorfes lag und in dem Branntwein verschenkt wurde. Der Irrtum klärte sich bald auf, als die Literatur sich mit Schiller in Gohlis beschäftigte. Politische Freiheitsdichter, wie Ortlepp und Beck, beide in Leipzig wohnhaft, wiesen auf die geweihte Stätte in Gohlis hin. In jener Zeit kam auch Robert Blum nach Leipzig. Bald erfaßte dieser mit seinen Gesinnungsgenossen die Idee, die erwachende Teilnahme an der Erinnerung an Schiller in Gohlis zu einer politischen Kundgebung zu benutzen, das Volk dnrch ein scheinbar nur poetisches Fest politisch zu erziehen. Er rief das Leipziger Schillerfest ins Leben. Es war dies für Leipzig eine bedeutende Sache, und sie stand im schönsten Einklang mit dein Erwachen des nationalen Aufschwunges im Jahre 1840 und mit den Hoffnungen, die sich an den Thron-