Zum Geleit ieses Buch ist dem Gemeinnützigen Verein Vorwärts in Leipzig-Gohlis zu seinem 60jährigen Jubiläum gewidmet. Die Geschichte des Vereins umfasst die bedeutsame Zeit von 1866 an, in der sich Gohlis vom kleinen Vorort uni 3270 Einwohnern (etwa so groß wie das heutige Lindenthal oder Wiederitzsch) zum mächtigen Stadtteile mit 50000 Einwohnern entwickelte. Mit allem, was den Ort in dieser Zeit betraf und sein Werden beeinflusste, ist der Name des Vereins Vorwärts aufs innigste verknüpft, da er seine Tätigkeit auf all diese Angelegenheiten erstreckt hat. Die Mitglieder und Freunde des „Vorwärts" werden also in der hier zum ersten Male ausgezeichneten Ortsgeschichte vielerlei finden, was der Würdigung des Vereins und dem rechten Verständnis für seine Tätigkeit dient. Darüber hinaus war es die Absicht des Verfassers, in unserer Einwohnerschaft den Heimatsinn zu wecken und zu pflegen. Für den Grossttädter ist es ja oft schwer, tiefwurzelnde Anhänglichkeit zu seiner Grotzstadt- heimat zu gewinuen, da er mit vielen Dingen seiner Heimat nichts anzufangen weiß, weil er die Entwicklung derselben nicht kennt. Die Aufgabe war nicht allzu leicht, da es sich um einen Ort handelt, der schon seit Jahrzehnten in der Großstadt aufgegangen ist und also viel von seinem Eigenleben eingebüsst hat. Auch in den vorausgegangenen Zeiten war Gohlis durch seine nahe Lage zu Leipzig und seine Abhängigkeit von der Eutritzscher Pfarre nicht in dem Matze auf sich selbst gestellt, datz die Zeugnisse und Urkunden seiner geschichtlichen Entwicklung die fürsorgliche Sammlung und Aufbewahrung erfahren hätten, die bei selbständigeren Ge meinden oft vorhanden ist. Das Material war daher weit verstreut und lückenhaft, zum Teil auch sehr versteckt. Der Verfasser erhebt nicht den Anspruch, alles Material ans Licht gebracht zu haben. Unwesentliches ist, obwohl von ihm aufgefunden, weggelassen. Wer sich näher damit befassen will, sei auf die nachstehend angeführten Quellen hin gewiesen. Der erste Abschnitt „Das älteste Gohlis in siedlungs- und flurgeschichtlicher Beleuchtung" ist aus der Feder des Herrn Universitätsprofessor Lötzschke, der Schlutzartikel „Vom Dorfbild zum Stadtbild" von Herrn Prof. vr. Zeitler. Ihnen sei an dieser Stelle für ihre Mitarbeit besonders gedankt. Der Verfasser