Als Ferdinand van Bismarck-Schönhausen im Jahre 1806 um die Hand der erst 16jährigen Luise Wilhelmine Mencken warb und am 7. Juli mit ihr den Bund fürs Leben schloß, legte er den Grund zu einem Familienleben, in dem die Vorzüge des bodenständigen, alten, eingesessenen Landadels sich aufs glücklichste mit deneu des Bürgertums verbinden sollte. Seine Wahl bedeutete ein Zurückgreifen ans die reine Quelle des deutschen Volkstums. 5. Erweiterung des Schulwesens Zu der Zeit, da unter der Führung Ottos v. Bismarck, des großen Sohnes der Luise Wilhelmine Mencke, Preußen-Deutschland sich zu seinem bewunderungswürdigen glänzenden Aufstieg anschickte, begann auch die Entwicklung unseres Heimatortes eilt Tempo einzuschlagen, das um die Mitte des 10. Jahrhunderts wohl noch von niemand vorausgesehen worden war. Wie ungeheuer der Aufschwung war, zeigen folgende Zahlen: 1843 hatte Gohlis 031 Bewohner, 1855: 1426, 1861 schon 2000, 1866: 3270, 1871: 5015, 1880: 0804, 1885: 12000, 1800: 10312, 1005: 37184, 1010: 44058, 1025: 40350. Die neuen Verhältnisse in Gohlis brachten viele Veränderungen mit sich. Die alte Dorfschule auf der Hauptstraße konnte die Linderzahl nicht mehr fassen. Die Ge meinde errichtete deshalb 1860 an dem Linden platze, dem jetzigen Lirchplatze, ein neues Schulgebäude. Dieses Gebäude wurde an: 10. April 1861 eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben. Nach Erbauung des großen Schulgebäudes an der Höllischen Straße (siehe weiter unten) wurde das am Lirchplatz gelegene Schul gebäude als solches aufgegeben und an die politische Gemeinde nnd die Kirchgemeinde verkauft. Seitdem bis 1880 waren in diesem Gebäude die Pfarre, das Bureau der Gemeinde und die Polizeiverwaltung, das Standesamt, die Sparkasse und mietweise auch die Post unter gebracht. 1873 wurden an der Höllischen Chaussee das Mittelgebäude und ein Flügel der 1. Bürgerschule (später 4. höhere Bürgerschule, jetzt 37. Volksschule) erbaut, 1886 wurde der zweite Flügel angebaut und damit die älteste der jetzigen Eohliser Schulen vollendet. 1884 wurde der erste Teil uud 1888 der Schlußteil des an der heutigen Elsbethstraße gelegenen zweiten Schulgebäudes erbaut (nachmalige 20. Bezirksschule, jetzt Berufsschule für Mädchen). Im Jahre 1800 wurde dann die Schule an der Breitenfelder Straße (ehemals 21. Bezirksschule, jetzt 38. Volksschule), 1000 die Schule an der Pariser Straße (ehemals 20. Bezirksschule, jetzt 35. Volksschule) und Michaelis 1005 die Turmschule an der Elsbeth straße (ehemalige 11. Bürgerschule, jetzt 36. Volksschule) eröffnet. Neben diesen öffentlichen Volksschulen war in den achtziger Jahren eine Privat mädchenschule unter der Leitung eines Fräulein Büttner gegründet worden, die erst in einem Gebäude des Schillerweges, später in einem der Georgstraße untergebracht war. Eberl, Gohlis 8 Abb, 63. Schuldirektor Lohe