Abb. 66. Gohliser Exerzierplatz Villenstraßen, verschönt durch die prächtigsten Gärten, ja ganze Villenviertel, bildeten das neue Gohlis. Am 1. April 1897 verließen die 107er die Pleißenburg lind begaben sich mit klingendem Spiel zunächst nach dein Gohliser Exerzierplatz, mo auch das 106., 134. uud 179. Infanterie-Regiment Aufstellung genommen hatten, und wo sich der zur Disposition gestellte General Hadenberg von der Division mit einer Ansprache verabschiedete und Oberbürgermeister I)r. Eeorgi dem Regiment die Anteilnahme der Stadt bei dessen Scheiden versicherte. Dann zog das Regiment nach der von der Stadt erbauten neuen Kaserne aus Gohlis-Möckernscher Flur, wo Oberbürgermeister 1)r. Eeorgi den 107 ern den Willkommengruß entbot. Am Tage darauf, dem 2. April 1897, zogen die 18er Ulanen aus Rochlitz und Geithain in unsere Stadt ein, um ebenfalls in den neuen Kasernements an der Landsberger Straße ihr Heim zu finden. Am 1. Oktober 1899 folgten das Feld- Art.-Reg. 77 und das 2. Train-Bataillon 19. Die Geschichte des 107. Infanterie-Regiments reicht zurück bis zum Jahre 1708. In diesem Jahre, am 2. Juni, wurde das Regiment Graf Flemming gegründet, aus dem, nach manchen Wandlungen, am 1. April 1867 das 8. Infanterie-Regiment Nr. 107 ent standen ist. Im Oktober 1869 bezog das Regiment, dessen Bataillone vorher in Leisnig, Döbeln und Mittweida in Garnison gelegen hatten, die Pleißenburg. Im Juni 1908 feierte es das 200jährige Jubiläum seiues Bestehens. Die Rückkehr aus dem Welt kriege und der Einzug in Leipzig erfolgte anr 15. Dezember 1918. Dann ist es der Auf lösung verfallen gleich den anderen Regimentern des deutschen Heeres. Für die städtebauliche Entwicklung des Stadtteils Gohlis-Nord ist besonders der Baumeister Robert Röthig, Mitinhaber der Firma Röthig L Hedel, entscheidend tätig