tummeln sich heute fleißige Chokolatiereu. Beide waren beliebte Ausflugsziele der Leip ziger; als historisch gesättigter Ersatz will heute dafür „Ohne Bedeuten" gewürdigt sein, an einer Stelle, wo um den heutigen Kirchplatz herum bis in die fünfziger Jahre haupt sächlich auch uur Gärten standen, bis der immer stärkere Verkehr mit Leipzig seit etwa 1860 die anschlietzende Gohliser Straße (ursprünglich Leipziger Stratze) dicht mit Häusern besetzte. Vor dem Gohliser Schlößchen, das in der Menckestratze die reizvollste, kultur- erfüllteste Enklave darstellt, bei dem auch der Barockgarten und die hübschen Pavillons, die seinen Gitter beachtet sein wollen, lag der alte Gutshof, etwas abseits die Schloß- gärtnerei, beide nun mit Miethüusern besetzt, bei denen man bedauern mutz, datz sich die kahlen Brandgiebel, die den Blick aufs Schlößchen freigebeu, städtebaulich nicht vermeiden ließen. Gottlob hat man das Schlößchen nicht gauz zugebaut; für die flankierenden Gebäude würde aber sicher heute eine an dere Lösung gefunden werden. Der heutige Schlößchenweg hieß ursprünglich Grüne Gasse. Da wo es in die Enge geht, erfreut heute noch das Bauernhöfchen, das Göschen um 1780 kaufte und in dem er Schiller herbergte, auch mit seinenr netten, wiederher gestellten Portal. Der westliche Teil der Hauptstraße hieß Schmiedestraße, da wo heute der Anschluß an die Möckernsche Straße erreicht wird, bis zur „Weintraube", dem trefflichen, althistorischen Wirtshaus. Dahinter lagen Teiche, Wiesen, Acker. An der Rosentalstraße, heute Platnerstraße, lag die Mühle, auch immer noch ein historischer Kompler, um- und durchflossen von der vielgewuudenen, noch längst nicht begradigten Pleiße, hier lagen wohl auch die grünen, bebuschten, idyllischen Inseln und Erholungs plätze, auf die sich Schiller vom Bauernjungen sein schmales Frühstück oder den Wasserkrug hinaustrageu ließ, hier, am Rand des noch ziemlich ungangbaren Rosentals, also sogar noch vor dem heutigen Schillerhain, wird der junge Dichter geschwärmt haben. Eine noch kaum gestörte Ländlichkeit umgab ihn, noch ganz in der Nähe sah er die Bauern ihre Acker bestellen, noch hatte überhaupt das alte Gohlis Ackerflurcharakter. Schon seit der Mitte des 18. Jahrhunderts scheint sich dies geändert zu haben. Wohlhabende Leute, durch ihreu Haudel reich Gewordene, des nahen Leipzigs erkennen, wie gut sich Gohlis zum Landaufenthalt eignet, wie sehr der Dorffrieden auf die Groß stadtnerven beruhigend wirken könnte; es war ein Prozeß, der die Leipziger rings um ihre Stadt herum die Rousseausche Rückkehr zur Natur auf ihre Weise verwirklichen ließ,