30. April 1813. Bei dem Abmarsche des österreichischen Generals von Wittgenstein aus Gohlis mussten wir die Bagage nachfahren. Es waren 4 Wagen und 18 Pferde, sie sollten bis Zwenkau fahren und so hoffte jeder seine Geschirre auf den Abend wieder zu bekommen. Allein die Schlacht bei Lützen, den 1. und 2. Mai wurde verloren und da die Österreicher sich zurückziehen mussten, so nahmen sie alle bei sich habenden Geschirre und Vorspann pferde mit sich fort und jagten die Knechte, nachdem sie selbige eine Zeitlang mit vor geschleppt hatten, zurück. Aus Gohlis ist kein Pferd und Wagen wieder zurückgekommen. Mich hat es besonders betroffen, ich habe 2 Wagen und 4 Pferde verloren. Ein Knecht kam von Rochlitz und der andre von Dresden zurück. 2. Juli 1813. Es wurdeu 28 Schneider etliche Stunden weit zusammengeholt, die mussten die Mon tierungen für die französischen Dragoner andern, selbige arbeiteten auf Benedir Gute, und die Gemeinde mutzte selbige im Essen und Trinken erhalten. Am 10. Juli wurden sie entlassen. 0. September kamen Husaren, Kürassiere und von verschiednen Regimentern Infanterie. Das Dorf lag so voll, datz alles untereinander einquartiert werden musste. 23. September kommen Husaren und Schätzer von Möckern, Eutritzsch und Mockau, man sagt 200 Mann. -27. September. Gegen Abend kam der General aus Leipzig zu uns nach Gohlis und um 8 Uhr satz alles zu Pferde und ritten zuin Dorfe Humus, bis auf etliche, die bei der Bagage blieben, und die Kranken, welche in der Schule oder im Gemeindehause waren, man sagt, es wären Cosaken zwischen Schkeuditz und Halle. 29. September. Früh gegen 6 Uhr marschierte alles, was bei uns gelegen hatte. Sie nahmen alles mit, Bagage und Futterage, welches auf Wagen nachgefahren werden mutzte und gingen nach Leipzig bis ans Hallische nutzere Tor, da mutzten sie Halt machen und wir mutzten Frühstück und warmes Essen zu Mittag dahin liefern. Gegen abend kam die Kavallerie, welche d. 27. dieses abends nach Schkeuditz aus gerückt waren und bezogen ihre alten Quartiere. Oktober. Uilanco. Vorstehende Lieferung, welche unsere Einquartierung allhier in Gohlis verschwendet hat, beträgt vom 1. September bis 3. Oktober auf jede Hufe 10 Scheffel 1 Metz 2 Matz und noch 8 Thaler 10 gr. Zukaufung des Hafers in Leipzig, die weil kein Bauer dreschen konnte und auf jede Hufe 2616 Pfd. Heu in 171 Bunden, das Bund zu 18 und 15 Pfun den, da ich auf beiden Gütern 2^ Hufe Feld habe, so beträgt es für mich auf einen Teil 23 Scheffel I V2 Metze Hafer und noch 9 Thaler 6 Groschen 9 Pf. zum Einkauf des Hafers wie auch 5886 Pfd. Heu. Wir haben in Gohlis zwar 30 Hufen, da aber viele Hafer und Heu nicht liefern konnten, oder vielleicht nicht liefern wollten, so mutzte geben, wer etwas hatte, mir ist nichts geschenkt worden, vielmehr mutzte ich Vorschuh geben, wenn die Futterage nicht zu langen wollte. — Nach diesem, da niemand mehr liefern konnte und auch nicht wollte, so