6. Böhmes Tod Mitten in seiner Berufstätigkeit, er las gerade über sächsische Geschichte, wurde er vom Schlage getroffen und starb 2 Tage darauf, am 30. Juli 1780. Das glänzende, ehren volle Leichenbegängnis fand am 2. August statt. Böhmes Tod erfüllte die Stadt und Uni versität Leipzig, um die er sich nicht nur durch seine gründliche Gelehrsamkeit, sondern auch durch gute Stiftungen die größten Ver dienste erworben hatte, mit tiefster Trauer. Unter dem großen Kreise der Leid tragenden stand die Ge meinde Gohlis an beson derer Stelle. Mit Böhme war ein Mann gestorben, der die Gemeinde auf einem Herzen voll väterlicher Güte trug, wie es noch die innigen Worte seines Testamentes bezeugen: „Wir zweifeln nicht, unsere gute Gemeinde in Gohlis werde solche gegen sie hegende Gesinnung mit Dank erkennen, und so wie die dasigen Gerichte eifrig dafür sorgen, daß dieses unserer Willensmeinung zu allen Zeiten genau nach gekommen und Genüge ge leistet werde, wofür der grundgütige Gott sie und ihre Nachkommen reichlich segnen wolle!" M. Auf den Ab bildungen, die noch von Böhme erhalten sind, sehen wir den Herrn Hofrat mit würdigem, glattrasiertein Gesicht, freundlichen Augen, gepudertem Haar, die Nackenhaare nach der Mode der Zeit in einem Haarbeutel eingebunden. 7. Böhmes Nachfolger Seine hinterlassene Witwe Frau Christine Regine geb. Hetzer folgte ihm schon im Dezember desselben Jahres nach und nun trat der Bruder derselben in den Besitz des Schloßgutes. An: 23. Sept. 1782 huldigten die Gohliser den: neuen Erb-, Lehn- und Gerichts- Herrn von Gohlis, dem Hofrat Hetzer, der Böhmes Erb- und Nachfolger geworden war,