AUGSBURG Sixtus Schlegel, Jakob Wacker (Salzburg); auch die 13. vorlutherische deutsche Bibel brachte er heraus. 39 Drucke bei Proctor. Lit.: H. H. Bockwitz, Johann Othmar u. sein Sohn Sylvan, in: Börsenblatt f. d. deutschen Buchhandel 4 (1948) S. 858. 6. Erhard Oeglin 1505-1520(?) auch Ocellus, aus Reutlingen, 1491 Druckergeselle und Bürger zu Basel, 1498 in Tübingen immatrikuliert, kam 1502 mit Joh. Otmar nach hier und druckte mit ihm zusammen, dann mit Jörg Nadler (1508), später allein. Er hatte auch hebräische Schriften und brachte volkstümliche und humanistische Werke, auch Musikdrucke heraus. 25 Drucke bei Proctor. Lit.: H. H. Bockwitz, Die „Copia der Newen Zeytung auss Prcssilg Landt“, in: Zeitschr. d. deutschen Vereins f. Buchwesen u. Schrifttum 3 (1920) S. 27-35; E. Gebele, Die „Copia der Newen Zeytung auss Pressilg Landt“, in: Zeitschr. d. histor. Vereins f. Schwaben u. Neuburg 46 (1926) S. 133-140. 7. Jörg Nadler 1508-1524 „bei den Barfüßern“, druckte zuerst zusammen mit Oeglin, dann allein. Sein verhältnismäßig kleiner Typenapparat ist in den letzten Jahren sehr abgenutzt. Er hat viele Reformationsschriften, vor allem Lutherschriften herausgebracht. 8. Johann Sittich 1508-1518 hat nur wenige Drucke herausgebracht, vor allem Kalender. Proctor gibt 5 Drucke und Zinner 3 bis 1518. 9. Johann Schönsperger d.J. 1510 bis ca. 1528 Sohn von Johann Sch. d. Ä., wird von 1497-1530 in den Steuerlisten genannt, seit ca. 1500 als Verleger tätig, errichtete 1523 in Zwickau eine Zweigdruckerei, geriet jedoch in Schulden, wurde 1525 in Leipzig verhaftet und der Stadt ver wiesen. Er ging nach Augsburg zurück und druckte hier gelegentlich noch. Dann mußte er Augsburg verlassen und lebte bis 1543 in dem nahegelegenen Schwabmünchen. Er brachte z. T. gut ausgestattete Drucke heraus, Wetter- und Arzneibücher, Drucke von Erasmus und einige wenige Reformationsschriften. 10. Silvan Otmar 1513—1539 aus Reutlingen, Sohn von Johann Otmar, am 31. 10. 1495 in Tübingen immatri kuliert, in den Steuerlisten von 1513-1539, hat zuerst in der Werkstatt seines Vaters („ex transverso sacelli Divae Ursulae“, „apud edem diue Ursule cis Ly- chum“) gearbeitet und sie dann selbständig weitergeführt. Er hat ungefähr 300 Drucke herausgebracht, zuerst kleine volkstümliche und lehrhafte Schriften, dann zahlreiche Reformationsdrucke, viele Drucke für den Rat der Stadt und den Schwäbischen Bund, u. a. auch für Erhard Sampach (Ingolstadt) und Johann Wagner (Regensburg). Seine Witwe erscheint 1540 in den Steuerbüchern und 14