AUGSBURG verheiratete sich dann wieder. Hans Burgkmair, Hans Schäufelein und Daniel Hopfer arbeiteten als Holzschnittkünstler für ihn. Proctor verzeichnet 72 Drucke bis 1520 für ihn. Lit.: K. Schottenloher, Silvan Otmar in Augsburg, der Drucker des Schwäbischen Bundes 1519-1535, in: Gutenberg-Jahrbuch 1940, S. 281-296 mit einer Liste von 52 Drucken. 11. Johann Miller 1514-1528( ?) gebürtiger Augsburger, katholisch, hat eine humanistische Bildung genossen, brachte Grammatiken, Klassiker, Kirchenväter heraus. Er hatte auch griechische Typen. Das „Chronicon Uspergense“ 1515 zeichnete er zusammen mit dem Herausgeber Johann Foeniseca. Ungefähr 60 schöne Drucke ausgesprochen hu manistischer Richtung sind von ihm bekannt geworden, von denen Proctor 33 aufzählt. 12. Sigmund Grimm und Marx Wirsung 1517-1526 Grimm aus Zwickau, 1511 Stadtarzt in Augsburg, co mit Margarete, der Toch ter Peter Weisers, auch Inhaber einer Apotheke, richtete sich 1517 eine Druckerei ein. Im Jahre 1518 verband sich mit ihm der reiche lutherische Kaufmann M. Wir- sung, der im Frühjahr 1522 wieder ausschied. Ihr Drucker war Simprecht Ruff (in den Steuerbüchern von 1522-1526), der nach Wirsungs Ausscheiden für Grimm druckte und ab Ende 1523 auch Drucke nur mit seinem Namen allein zeichnete. Wie das Verhältnis der beiden dann zueinander war, ist noch nicht klar. Wahrscheinlich ist Grimm der Druckerherr geblieben, auch wenn er nur noch selten und dann nur als Verleger auf den Drucken erscheint. Als Korrektor der Offizin war zeitweise Otmar Luscinius tätig. Bemerkenswert ist der Buch schmuck dieser Offizin, der meist von dem unübertroffenen Petrarkameister herrührt, wenn auch die geplanten Cicero- und Petrarka-Ausgaben nicht zur Ausführung kamen. Grimm, der seit 1520 nicht mehr in den Steuerlisten er schien, machte i. J. 1527 bankrott, wodurch auch die Druckerei zum Erliegen kam, ein Argument mehr dafür, daß Ruff nicht der Druckerherr war. Das Typen- und Holzschnittmaterial kam dann in andere Hände in Augsburg, so vor allem an Ulhart und Steiner, an letzteren vor allem das Holzschnittwerk des Petrarka- meisters. Die Offizin, Ruff eingeschlossen, hat weit über 300 Drucke herausge bracht, darunter auch zahlreiche Reformationsdrucke. Proctor hat davon 58 ver zeichnet. Lit.: K. Schottenloher, Der Augsburger Verleger Sigmund Grimm und sein Geschäftszusam menbruch im Oktober 1527, in: Der Sammler 11 (1921) S. 344f.; J. Benzing in: Das Anti quariat 16 (1961) S. 114f. 13. Hans von Erfurt 1518-1520 auch Johannes Erpfordianus (Erdphurdiensis), eigentlich Hans Werlich von Er furt, wurde am 28. 8. 1520 mit anderen Augsburger Druckern wegen Druck legung von Schmähschriften verwarnt. Sein Druckapparat war klein und aus