\ i 6 Ansicht von Dresden vor 1547, Ausschnitt aus einem Wandteppich (1945 verschollen). Das Urteil des Salomon (Bautzen). Dies würde dann allerdings auf einen jüngeren Ursprung des Ortsnamens Dresden am ehesten im Zusammenhang mit der Gründung der Rechtsstadt hindeuten. Letzte Klarheit in der Nisan-Problematik besteht jedoch nicht. 5) Keinesfalls handelte es sich bei der an zentraler Stelle im Gaugebiet errichteten Siedlung um das armselige Fischerdorf, von dem verschiedentlich noch immer die Rede ist. Tatsächlich erweist sich dieser Platz als besonders hervorgehoben durch seine verkehrsgünstige Lage und als Standort einer der ältesten Kirchen im Elbtal, der Frauenkirche. Ihr hohes Alter läßt sich unstrittig aus den für frühe Kirchengründungen typischen Merkmalen ableiten, dem großen Sprengel - er umfaßte nachweislich einen großen Teil des zentralen Gaugebietes beiderseits der Elbe - und der sogenannte Dorf-Dos, d. h. der materiellen Ausstattung mit einem ganzen Dorf (Poppitz). Es ergibt sich letztendlich auch aus der bis zur Reformationszeit behaupteten Stel lung der Frauenkirche als Flauptpfarrkirche Dresdens in Verbindung mit ihrer Lage außerhalb der eigentlichen Stadt. Unterschiedliche Auffassungen bestehen allerdings darüber, ob die Ent stehung der Frauenkirche in die Anfangszeit christlicher Missionierung im 10. Jahrhundert zurückreicht oder einer späteren Phase im 11. Jahrhundert zuzurechnen ist. Diese Frage konnte auch der archäologische Befund nicht beantworten. Der früheste in seinen Fundamenten fest gestellte Kirchenbau, wahrscheinlich eine Basilika, stammt aus der Mitte des 12. Jahrhunderts. Er überlagerte einen älteren Friedhof des 11./12. Jahrhunderts. Reste einer hierzu gehörigen