Arbeit zur Bekämpfung der Tuberkulose des Menschen in ganz neue Bahnen gelenkt worden, und die weitere Fortsetzung der Rinderversuche in größerem Umfange hat jetzt für mich keinen Zweck mehr.“ Mit einem gewaltigen Ruck, der ein beinahe unfaß bares Maß an Selbstüberwindung sowohl wie an dämo nischem Erkenntnisdrang verrät, wirft hier ein Meister oft ungeheuerlicher Entdeckerschwierigkeiten das Steuer herum. Er beschreitet einen neuartigen Weg, über dessen Art und Ziel er sich in Schweigen hüllt. Die furchtbare Geißel der Tuberkulose aber triumphiert. XIV. Am 18. Januar 1701 war einst aus dem Kurfürstentum Brandenburg und Herzogtum Preußen ein Königreich geworden. Die zweihundertjährige Wiederkehr dieses für den Staat wie für seine Dynastie gleichwichtigen Tages mußte naturgemäß als ein hochbedeutsames geschicht liches Ereignis dem Bewußtsein des Volkes nahegebracht werden. Wie hätte die Absicht nachhaltiger verwirklicht werden können, als durch öffentliche Verleihung einer Reihe von Auszeichnungen verschiedener Art? Welche Auszeichnung wäre damals höher zu bewerten gewesen, als die Erhebung in den Adelsstand? In den Stand, dessen seit Jahrhunderten verbriefte Vorrechte die Pflicht auf erlegten, zu den festesten Stützen des Thrones gekrönter Häupter zu zählen. Deshalb werden zu dem Tage vom letzten Preußenkönig, als Wilhelm II. gleichzeitig Kaiser des Deutschen Reichs, eine wohlerwogene Auswahl hoher Offiziere und besonders verdienter Beamte, mächtiger Industrieller und überragend erfolgreicher Wissenschaft ler und Künstler „nobilitiert“, wie der fachliche Kanz listenausdruck lautete. Und im Thronsaal des Berliner Schlosses an der Spree nimmt auch der Sohn des weiland westpreusischen Dorfmagisters aus der Hand seines Mon archen den Adelsbrief in Empfang. Es war die weithin sichtbare Anerkennung der preußischen Krone für die Tat gewordene Idee eines ihrer größten Untertanen. — ♦