eine Lungenentzündung fest und nahm die Sache sehr ernst. Am 30. März hatte sich der Zustand weiter ver schlimmert. so daß Bergmann in der folgenden Nacht bei ihm blieb. Am 31. März 1917 früh um 8 Uhr ist Behring dann ruhig eingeschlafen. In seinem Arbeits zimmer vor seinem Schreibtisch wurde er aufgebahrt. Der Tod hatte alle Kampfspuren auf seinem Gesicht gelöscht und ihm friedliche, fast heitere Züge gegeben. „Am 4. April wurde Behrings Leiche zu dem Mauso leum gebracht, das er sich bei Lebzeiten auf eigenem Grund und Boden erbaut hatte. Ein sanfter Wiesenhang, umrahmt von schönen Wald, mit dem Blick in blaue Fernen, die Stadt verdeckt durch die Ränder des Tales, und über dem Ganzen ein großer Friede, — so hatte er sich seine Ruhestelle ausgesucht. Dahin ging nun ein Trauerzug, wie ihn Marburg wohl noch niemals gesehen hatte; ein Symbol, wie das alte Reich einen großen To ten zu Grabe trug. Es war ein herber Vorfrühlingstag, windverweht, mit eiligen Wolkenschatten. Stücken blauen Himmels und dem ersten hellen Sonnenschein des Jah res. Oben betteten sie zur Ruhe, was von Emil von Beh ring sterblich war.“ — XVII. Zwei Briefe mögen diese Blätter beschließen. Den ei nen schrieb ein Soldat, den anderen eine Mutter. Der erste, an Frau Else von Behring einst gerichtet, lautete: „Ausb. (Hess.) Bath 15. Inf. Reg. Kommandeur. Marburg (Lahn), den 18. März 1929. Sehr verehrte gnädige Frau! „Erst aus der Presse habe ich von der Feier, die am 15. März anläßlich des 75. Geburtstages des Forschers Emil von Behring an seiner letzten Ruhestätte stattge funden hat, erfahren. Ich wäre sonst sehr gern zu der Feier gekommen, weil es mir ein Herzensbedürfnis ge-