Steigerung des Verkehrs als unzureichend, deshalb wurde das Postamt nach dem Grund stück der Hauptstraße 14, gegenüber von Felsche, verlegt, bis es am 1.April 1001 in das Gebäude an der Eisenacher Straße übersiedelte. In diesem Jahre wurde ihn: auch der Rang eines Postamtes I verliehen. Ein stattliches Gebäude für die Post ersteht gegen wärtig an der Friedrich-Karl-Straße. Die für Gohlis-Nvrd kurz vor dem Kriege ervffnete Postanstalt an der Beaumontstraße wurde leider nach kurzen: Bestehen wieder geschlossen. Abb. 52. Gohliser Brauerei 1872 4. Der „Verbrecherlisch" im Bräustübel Nach der Niederwerfung des Volksaufstandes von 1840 begann im politischen Leben unseres Vaterlandes eine lange trübe Zeit. Tod, langjähriges Zuchthaus, freiwillige oder gezwungene Verbannung traf diejenigen, welche sich au: Aufstand, sei es mit den Waffen in der Hand, sei es durch Wort oder Schrift, beteiligt hatten. Und doch waren unter ihnen viele, die man zu Deutschlands besten Männern zählen konnte, und welche nur zu den Waffen gegriffen hatten, um den Traun: von Deutschlands Einheit schon damals zur Wirklichkeit zu machen. Wie ein Alp lag es damals viele Jahre lang auf den Ge mütern freidenkender Männer, und selbst die Presse wagte angesichts einer streng ge- handhabten Zensur, nur ganz schüchtern, die geheimen Herzenswünsche der Nation zun: bescheidenen Ausdruck zu bringe::. Indessen schmachteten viele wackere Männer in den Gefängnissen, und ein Jahrzehnt und darüber verging, ehe auch ihneu das goldene Licht der Freiheit wieder leuchtete. Diese Männer, die erst nach vielen Jahren, nach unendlichen Leiden und harter Kerkerschaft in das bürgerliche Leben ihrer Heimat zurückkehrten, fanden sich dann in ihren Wohnorten meist gesellig zusammen, um ihre Erinnerungen gegenseitig auszutauschen. Auch in unserem Leipzig fand sich seit 1856 ein solcher Kreis von Ge sinnungsgenossen und Leidensgefährten zusammen, sowohl der Gelehrte, wie der einfache Mann des Handwerks war vertreten. Kroß war der Kreis nicht, denn viele „Be-