Seine Fürsorge galt weiter der Anlage und Verwaltung der Gohliser Friedhöfe. Er för derte die Kirchenmusik, gründete mehrere wohltätige Vereine, gab zu mehreren Stiftungen die Anregung und bemühte sich mit feinem künstlerischen Verständnis um die würdige Ausschmückung der Kirche, die heute durch wundervolle Glasfenster den Besucher erfreut. Auch veranlagte er die Auf stellung eines neuen Zieh kinderregulativs für Leipzig- Laud durch die Amtshaupt- manuschaft. Vor allem aber hat er sich durch seine Seel sorge die Hochachtung und Liebe seiner Gemeinde er worben. Nachdem er fast 45 Jahre in Gohlis gewirkt hatte, verbrachte er seinen Ruhestand in Dresden, wo er 1923 starb. 3. Teilung der Parochie Das Anwachsen der Friedensgemeinde auf mehr als 40000 Seelen hatte eine Teilung der Gemeinde schon seit geraumer Zeit nötig ge macht. Die Teilungsverhand lungen zogen sich durch mancherlei Schwierigkeiten so lange hin, dag die Parochie Leipzig-Gohlis-Nord erst am 1. Mai 1913 ins Leben treten konnte. Am 4. Mai wurde als erster Pfarrer Ino. Gott fried Naumann eingewiesen, der zuvor von der kirchlichen Orthodoxie als Professor an der Leipziger Universität ab gelehnt worden war. Im Herbst 1915 verlies; die Ge meinde nach kurzer Wirksamkeit ihr erster Pfarrer, einem ehrenvollen Rufe als Uni versitätsprofessor nach Strahlung folgend. Infolge des unglücklichen Ausganges des Weltkrieges muhte er seine Stellung aufgeben. Als Pfarrer an der Johanniskirche in Leipzig konnte er leider seine Tätigkeit nicht lange fortsetzen. Allzu früh starb dieser hervorragende, weit über die Grenzen unseres Vaterlandes bekannte und geschätzte Theologe. Kirche, Gemeindehaus und Pfarrhaus standeu der Gemeinde Gohlis-Nord nicht zur Verfügung. Wie einst in der Altgemeinde wurde auch hier ein Schnlsaal (4. höh. Bürger schule, jetzt 37. Volksschule) als Betsaal eingerichtet. Da der Rat der Stadt als Kollator Abb. 61. Blick von der Berggartenstrahe auf die Friedenskirche