AUGSBURG abgelegten Typen Augsburger Provenienz zusammengestellt. Es mögen ca. 10 Drucke sein, die er hier herausgebracht hat, wovon Schottenloher 8 und Proctor 7 verzeichnet. Anfang des Jahres 1521 war er bereits in Worms (s. d.). Lit.: K. Schottenloher, Hans Wcrlich, genannt Hans von Erfurt, der Drucker des Wormser Ediktes (1518-1532), in: Gutenberg-Jahrbuch 1927, S. 53-67 und Ergänzung in: Ebenda 1950, S. 194 Anm. 5. 14. Melchior Ramminger 1520-1542 „in S. Afra Gässlein“, in den Steuerlisten seit 1509, druckte zuerst katholische Erbauungsschriften und dann sehr viele Reformationsschriften. Er muß wie kein anderer Drucker des deutschsprachigen Raumes als der Nachdrucker des Reformationsschrifttums bezeichnet werden. Zu seinen Lasten gehen Hunderte von Drucken dieser Art. Nach 1526 geht sein Anteil daran etwas zurück. Eine Liste seiner Drucke fehlt noch, f wohl 1543. Sein Sohn Narziß löst ihn in der Leitung der Offizin ab. 15. Philipp Ul hart d. A. 1522-1567 auch Ulhard, „in S. Katharinen gassen“, später „in der Kirchgasse bei St. Ulrich“ („in platea oder vico templaria D. Ulrici“, „in vico Kyriaco D. Ulrici“), wohnte in einem Hause Grimms und hat selbständig ab ungefähr Mitte 1522 gedruckt. In den Augsburger Steuerlisten erscheint er ab 1523. Schottenlohers Behauptung, daß er erst mit 1523 zu drucken begonnen habe, ist nicht mehr haltbar, da die Drucke, die Schottenloher in seinem unten angegebenen Buch (S. 147ff.) ver zeichnet hat, nicht Grimm angehören, sondern die ersten Drucke U.s in Augs burg sind. Sein Typen- und Einfassungsmaterial besorgte er sich vorwiegend am Ort (Schönsperger, Grimm, Otmar, Oeglin). In dem ersten Jahrzehnt war U. in der Hauptsache im Dienst der evangelischen Lehre (Luther, Karlstadt, Wiedertäufer usw.) tätig, später auch zur zeitgenössischen Geschichtsschreibung, lateinische Dramen u. a. Schottenloher gibt 223 Drucke bis 1529 an. Lit.: K. Schottcnloher, Philipp Ulhart, ein Augsburger Winkeldrucker u. Helfershelfer der „Schwärmer“ und „Wiedertäufer“ (1523-1529), München und Freising 1921 (Historische Quellen u. Forschungen. 4) dazu J. Bcnzing in: Das Antiquariat 16 (1961) S. 114f.; G. Franz, Lienhart Götz von Schnelldorf. Ein Beitrag zur Geschichte Karlstadts u. des Buch druckers Philipp Ulhart, in: Archiv f. Reformationsgeschichte 26 (1929) S. 265-269; K. Schottenloher, Neues über den Augsburger Winkcldrucker Philipp Ulhart, in: Börsen blatt f. d. deutschen Buchhandel 97 (1930) S. 433; Otto Clemcn, Unbekannte Briefe, Drucke und Akten aus der Reformationszeit, Leipzig 1942, S. 93 ff. 16. Heinrich Steiner 1522-1547 auch Stayner, Siliceus, von 1522-1548 in den Steuerlisten genannt, seit 1531 Bürger hier, druckte Klassiker (deutsche Übersetzungen), Volksbücher (Fortu- natus, Melusine, Magelone), Arzneibücher, Türkenschriften, zuerst auch viele Reformationsschriften (Luther, Urban Rhegius u. a.). Er pflegte in erster Linie das schöne Holzschnittbuch mit den von Grimm übernommenen Schnitten des