Kampf im Verborgenen Von deutscher und polnischer Seite bereitete man sich auf die Abstimmung vor. Es sollte entschieden werden, ob Oberschlesien deutsch blieb oder polnisch wurde. Deutschland hatte den Krieg verloren. Es war nicht leicht, die stark mit polnischem Blut ver mischte Bevölkerung zu beeinflussen und zu be stimmen, daß sie ihre Stimme für Deutschland abgab. Viele glaubten, daß sie bei Polen, welches den Krieg gegen das bolschewistische Rußland mit Frankreichs Hilfe siegreich beendet hatte, bessere wirtschaftliche Lebcnsbedingungen fänden als bei Deutschland, das wirtschaftlich und politisch ohnmächtig am Boden lag. Von beiden Seiten wurde fieberhaft gearbeitet. Oberschlesien wurde von polnischen Agenten über flutet, die kein Mittel unversucht ließen, um die Ab stimmung zugunsten von Polen zu beeinflussen. Während die französische Besatzung den polnischen Agenten freie Hand ließ, ja sie sogar unterstützte, ver suchte sie die Arbeit der Deutschen zu unterbinden und lahmzulegen. Bald konnten sich diese nicht mehr frei bewegen. Unter falschem Namen, mit gefälschten Pässen reisten sie im Lande umher, stets in Gefahr, von den Fran zosen verhaftet zu werden. Es begann ein Kampf bis aufs Messer. Nur ganze Kerle waren imstande, ihn durchzuführen. Verwegene Burschen, die schon im Weltkrieg ihren Mann gestanden hatten, taten sich zu Gruppen zu sammen und arbeiteten unter einem Führer. Alle Mittel wurden angewandt, um dem Feinde den Wind aus den Segeln zu nehmen. Man mußte hier bei viel wagen. Sonst hatte man keinen Erfolg. Aber alle, die diesen Kampf ausgenommen hatten, kannten