23 weder eine stärkere oder schwächere Krümmung zeigt als der Gegenstand, je nachdem dieser seine konvexe oder konkave Seite dem Wasser zuwendet. Eine derartige Modifikation zeigen die Bilder der Begrenzungslinie am Vorder- und Hinterteil eines Schiffes, an den Segeln u.s.w. 6. Einflurs einer Trübung des Wassers. Nur dann, wenn ein Spiegel vollkommen glatt ist, ohne Ritzer, Schlieren, blinde Stellen u. dgl., sehen wir in demselben das Bild eines Gegenstandes, ohne auch die spiegelnde Fläche selbst wahrzunehmen. Ebenso ist es mit dem Sehen der Spiegelbilder im Wasser. Wäre dieses vollkommen klar und farblos und gäbe es in ihm überhaupt nichts, was das Auge auf sich lenken könnte, so würden wir nur die Bilder, das Wasser selbst aber nicht sehen. Indem wir nämlich die Spiegelbilder im Wasser beobachten, verhalten wir uns so, wie wenn wir Gegenstände durch eine Fensterscheibe oder im freien Ausblick durch die Luft sehen. Ist die Scheibe tadellos, die Luft ganz rein, so nehmen wir weder das Glas noch die Luft wahr. Behauchen oder bestauben wir den Spiegel, in dem wir das Flammenbild einer Kerze beobachten, so wird die spiegelnde Fläche sichtbar, das Flammenbild weniger. Die von der Flamme ausgehenden Strahlen werden näm lich nunmehr nur zum Teil noch so regelmäfsig wie früher, und zwar an den vom Hauch oder Staub nicht besetzten Stellen des Spiegels, zurückgeworfen; sie er zeugen das geschwächte Spiegelbild. Der andere Teil der Strahlen, welcher auf die Wasser- oder Staubteilchen trifft, wird von diesen nach verschiedenen Richtungen