SCHÖNHEIT* £p?e pixjnfas&che -teonaxci 'XHRMXRKT •schichte von rrich illustriert von HANS HÄHNEL E in junger Mann hatte auf dem Opern ball die halbe Nacht hindurch mit einer Dame getanzt, deren jugendliche :; ,n ,' " so entzückte, daß er sie hundert mal anflehte, sich zu demaskieren. endUrh"^ ,! Ch Ihnen nac bgebe,“ hauchte sie werden «« «™e Hand zärtlich drückte, „werden Sie mich sofort verlassen“ Aber er schwur, daß ihn ihr ganzes Wesen bezaubert hatte, und so nahm sie die Maske alten Fr/ r ' 6 " daS Gesicht ein “ alten, alten Frau. Entsetzt verließ er sie. die T • d ? rseIben ^ison warb ein anderer um die Liebe eines Mädchens, dessen Gesicht so holdselig war, daß er darüber die merk to,? u v " eafl ' *“* i»“ »»- Das junge Mädchen, das nicht älter aussah als neunzehn Jahre, antwortete ihm ganz er schöpft: „Ueber solche Gefühle bin ich längst hinaus; wenn ich die'Wahrheit sagensoll Sie kommen mir lächerlich vor. Ich habe nur noch den Wunsch nach Ruhe und Frieden“ Und mit müdem Blick verließ sie ihn waren S die b F i™ . seltsamen Begebenheiten Er.« r rirtb» sr?™ geworden istl“ Madame de Val Fleury hatte ihren Kamnf dem n sie a dif^ ^ ^nnen, in entdeck „ l6ISe SpUr der Bunzeln zu entdecken vermeinte, als sie ihren herrlichen Nacken vor dem Spiegel betrachtete. „ 1. , e ? uber den drohenden Feind war nur fluchtig, die Eroberungen der letzten Zeit waren von noch kürzerer Dauer Kaum hatte sie den Gegner von ihren wund Jod® Augen vertrieben, als er sich zu der feinge formten Nase und den schwellenden Lippen schlich; war der Angriff auf ihr Gesicht ab- hÜ m' 30 u 2elgte sich grau “1 ihrem Haar. Nie aber gab sie den Kampf auf, be- Weh ifa te 516 S ' Ch gegen die Zeit zur Wehr. Und wenn sie zuweilen auch mißver gnügt und verstimmt war, wenn immer kräf- lirhTe ^ egeln nötig wurden, so ermög lichte Gewohnheit und Eitelkeit es doch im mer wieder, daß sie von Jahr zu Jahr, von J*"*? z “ Jahrzehnt ihr Bild im Spiegel mit Wohlgefallen betrachten konnte. Sie sah es durch einen täuschenden Schleier, wenn sie sich Farbe auf die verschrumpften Wanken legte. Sie bemerkte nicht, daß die kastanien braune Perücke, die so natürlich auf dem adentisch ausgesehen hatte, auf ihrem Kopfe einen unechten Eindruck machte; sie sah nicht, wie faltig der herrliche Nacken ge worden war. & An einem Maimorgen aber sagte ihr der Spiegel: „Hör' auf, dich selbst zu betrügen, u, was aus dir geworden istl“ Und sie setzte sich nieder und erblickte ihr welkes Gesicht, wie es war — und sie weinte um ihre verlorene Schönheit, wie sie niemals um ihren toten Gatten und ihren toten Sohn geweint hatte. Ern Kleid, das sie zum ersten Male tragen sollte und das fünftausend Francs gekostet hatte, lag auf dem Bett. Sie sah es mit keinem Bücke an, sondern lehnte sich mit den Ellbogen auf den Toilettetisch und starrte m den grausamen Spiegel. Und darüber hin aus erblickte sie jm Geiste ihr einstiges Reich, und Szenen kamen ihr in den Sinn, wo berühmte Schönheiten ihr nachgeblickt hatten, wenn sie eingetreten war. Um diese Huldigung der anderen Frauen, um diese wi derstrebende Bewunderung ihres Geschlechts 1030