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Der Sprachwart
- Bandzählung
- 19.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-24.1927
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512045909-192700008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512045909-19270000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512045909-19270000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 11, November
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftDer Sprachwart
- BandBand 19.1927 -
- Ausgabe1, Januar 1 2
- Ausgabe2, Februar 17 18
- Ausgabe3, März 25 26
- Ausgabe4, April 41 42
- Ausgabe5, Mai 49 50
- Ausgabe6, Juni 65 66
- Ausgabe7, Juli 73 74
- Ausgabe8, August 81 82
- Ausgabe9, September 89 90
- Ausgabe10, Oktober 105 106
- Ausgabe11, November 121 122
- Ausgabe12, Dezember 137 138
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis -
- BandBand 19.1927 -
- Titel
- Der Sprachwart
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123 DER SPRACHWART 124 zweifelhaft. E.Sievers will den Pfennig von „Pfanne“ ableiten, fo daß er etwas Pfannenförmiges, vielleicht auch „in der Pfanne Gemachtes“ bedeutet. —- Das englifche Pfund (vom lateinifchen pondo) erinnert noch an die alte Berechnung der Metallftücke nach Gewicht, und der Zufatz „Sterling“, der von easterling herkommt, weift auf die Oftländer Deutfch- land oder die Niederlande hin, die diefe Münze zu erft um 1200 in England fchlugen. — Die frühere franzöfifche Münze Ihre und die italienifche Lira entflammen dem lateinifchen Worte libra — Pfund. — Der Name der größten früheren fpanifchen Silbermünze Pejo wird von dem lateinifchen pensum (— das Gewogene) abgeleitet. Sie hieß auch peso duro = harter Pefo, oder gewöhnlich abgekürzt ge nannt Duro, eine Münze, die noch jetzt in Mexiko geprägt wird. Wieder andre Münzen wurden nach ihrem Auf druck benannt. So die Krone nach dem aufgeprägten Bilde, in Schweden, Norwegen, Dänemark Kronor, in England Crown, in Portugal coröa ufw. — Der Kreuzer ift nach dem auf ihm befindlichen Kreuze genannt, fo früher in öfterreich, in Portugal cruzado. Das Kreuz war fozufagen ein notwendiger Beftand- teil des Gepräges einer richtigen Münze, fo daß die entfprechende Seite des Geldftückes in England früher crosside (— Kreuzfeite) hieß, daher die eng lifche Redensart to play at cross and pile, d. h. Kopf oder Schrift fpielen, ein Spiel, das fchon im alten Rom (ich großer Beliebtheit erfreute (aut caput aut navim). Diefe Kreuzer wurden zuerft in Tirol im 13. Jahrhundert gefchlagen und Etfchkreuzer ge nannt. Urfprünglich wurden fie aus geringhaltigem Silber geprägt, fpäter aus Kupfer. — Der franzö fifche Taler ecu, von dem lateinifchen scutum (— Wappenfchild), früher die Hauptfilbermünze Frankreichs, wurde nadi dem aufgeprägten Wappen- fchilde genannt. Infolge der Einführung der Franken währung (1803) wurde er abgefchafft. — Sovereign wird das englifche Goldftück genannt, nach dem auf geprägten Bilde des Herrfchers. — Florin ift eine Münze, die zuerft in Florenz geprägt wurde, und die auf der Vorderfeite das Wappenzeichen der Stadt, eine blühende Lilie (lateinifch flos, fioris) zeigte. — Der Name der weitverbreiteten Goldmünze Dukaten kommt von dem Namen Dukas her, den der byzan- tinifche Kaifer Konftantin und fein Sohn Michael auf ihre Goldmünzen prägen ließen. — Eine Schweizer Münze hieß Batzen, genannt nadi dem Wappentiere der Stadt Bern, dem Meifter Petz, dem Bären. — Die ehemalige ruffifche Münze Kopeke, die um 153S zu erft geprägt wurde, hat ihren Namen von der Figur eines Kriegers mit einer Lanze (kope) auf dem Avers. — Eine andre Münze hieß Rappen, über die Dr. Waf- ferzieher folgendes berichtet: „Im 16. Jahrhundert ließ die vorderöfterreichifche Regierung aus Geld mangel in Freiburg i. B. zum erften Male Weinzins (Weinakzife) erheben und prägte dafür eine befon- dere Münze aus Kupfer mit dem Bilde des Adlers. Das Bild ift nicht gut geraten, und die verärgerten Bauern nannten zum Spott den Adler und damit die Münze einen Rappen; nicht nur in Baden, fondern auch in der benachbarten Schweiz.“ Auch heute noch wird diefes Wort in Rabe wie Rappen gefprochen (vgl. übrigens Knabe und Nebenform Knappe). Im Oberrheintal gibt es einen Rappenftein (= Raben- ftein), was Galgen bedeutet und noch in Goethes „Fauft“ vorkommt. Im Schwarzwald, nicht weit von Todtmoos, gibt es eine Rabenfchlucht, das Volk fagt aber „Rappenfchlucht“. In diefem Zufammenhang fei an den volkstümlichen Ausdruck „berappen“ für be zahlen erinnert. Sodann werden Münzen auch nach dem Metall genannt, aus dem fie hergeftellt find. Zunächft der Gulden, der feine urfprüngliche Bedeutung (Gold münze) verloren hat und jetzt zum Namen einer Silbermünze geworden ift. F. Friedensburg fpricht in feinem Werke „Die Münze in der Kulturgefchichte“ davon, daß der Ausdruck „Silberlinge“ eine glück liche Schöpfung Luthers gewefen ift, während der von den Brüdern Grimm der Wiener Münzkonferenz im Jahre 1857 vorgefchlagene, entfprechend gebildete Ausdruck „Goldlinge“ fidi nicht als lebensfähig er- wiefen hat. — Der Name der ehemaligen ruffifchen Münze Rubel bedeutet „Hackfilber“ (von ruft, rubit = hacken). Als die Ruffen nämlich im 14. Jahrhundert vom Pelzgeld zum Metallgeld übergingen, nahmen fie für größere Zahlungen Silberbarren und hackten fo viel davon ab, wie nötig war, um die Ware zu bezahlen. — Unfer Wort Deut erinnert an eine fehr kleine holländifche Kupfermünze duit, die eigentlich „abgefchnittenes Stück“ bedeutet. — Eine noch kleinere Münze ift die in Ober- und Niederfachfen geprägte Münze, Scherf genannt, deren zwei einen Pfennig ausmachten, und die wohl nur eine andre Form von „Sdicrbe“ darftellt. Der Name diefer Münze in diefer Geftalt ift völlig vcrfchwunden, es ift nur noch die Verkleinerungsform ,Scherflein“ übriggebliebcn, die wir aus Luthers Bibelüberfetzung als „Das Scherflein der Witwe“ kennen. — Der Name der türkifchen Silbermünze Piafler kommt her von dem mittel- lateinifchen plastrum = Metallplatte. Andre Münzen wurden nach ihrem Wert benannt. So ift in Frankreich der Centime (vom lateinifchen centum — hundert) der hundertfte Teil eines Franken, in Italien der centesimo der hundertfte Teil einer Lira ufw. — In England find die Münzen twopence (fprich toppenß) zwei penny, threepence (lprich üßrippenß) drei penny, fourpence (fprich fohrpenß) vier penny, sixpence (fprich ßixpenß) fedis penny; der /arthing ift der vierte (fourth) Teil eines penny. — In Brafilien hat die Münze, die milreis heißt, einen Wert von 1000 (mil) Reis. Der Name Rcl, ebenfo wie die fpanifche Silbermünze Real, die zuerft 1497 geprägt wurde, kommt her vom lateinifchen regalis — königlich. — In Deutfchland gab es früher Dreier und Sechfer. Schließlich wurden viele Münzen nach den Herr- fchern benannt, die fie fchlagen ließen; es gab unter anderm Louisdore (zuerft im Jahre 1640 geprägte
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