Sehn Sie, mein Bester da, den langen Fußsteig hin, Der geht bei meiner Ehr, so wahr ich männlich bin, Nach einem schönen Dorf, das man nur Golis nennte, Das schön ist aufgebaut, und jeder Fremdling kennte. Um in der Schenke sich recht trefflich zu vergnügen, Dieselbe tut nicht weit vom Pleißenflusse liegen, Geht man vergnügt dahin, und ißt ein Stückchen Schinken, Tut Merseburger Bier aus vollem Kruge trinken, Ein jauchzendes Geschrei belebt oft Tisch und Bänke, Was gibt's? — man trinkt da Bier in einer Wasserschenke, Das Merseburger Bier, das, wenn man es nicht wäscht, Uns stärkt, und ist gesund, und uns den Durst auch löscht. — „Es ist ein klein Paris." In den bewegten Zeiten der dreistiger und vierziger Jahre des vorigen Jahr hunderts war die Wasser schenke oft Zeuge heftiger Schlägereien zwischen Stu denten und Arbeitern der graphischen Gewerbe. Konnte die Ortspolizei nicht Ruhe schaffen, so wurden schliest- lich der „Müller-Fritz" und sein Bruder, d. h. die Söhne des Mühlenbesitzers, geholt, Leute von herkulischem Kör perbau und entsprechenden Kräften. An sich gutmütig wie die Kinder, konnten sie Abb. 20. Die Wasserschenke Ein zwar nicht sehr groster, aber durch hohe Kastanienbäume vor der Glut der Sonne geschützter Garten ist der Platz, wo sich im Sommer die Gäste versammeln. Nur an Sonntagen, an denen im Saale des Gasthauses Tanzmusik gehalten wird, pflegt sich hier ein anderes Publikum einzufinden — das tanzlustige Dienstpersonal aus der Stadt und aus dem Dorfe selbst. Datz indes hierbei neben der Terpsichore wohl auch einer anderen, weniger gut renommierten Gottheit bisweilen ein geheimes Opfer gebracht wird, kann ja wohl um so weinger befremden, da Gohlis nur eine halbe Stunde von Leipzig entfernt ist, von dem der Dichter sagt: