Allgemeines Journal der Uhrmacherkunst

Allgemeines Journal der Uhrmacherkunst Organ des Central-Verbandes der Deutschen Uhrmacher. Herausgegeben von W. König, unter Mitwirkung von Ferd. Rosenkranz. Nr. 19. Halle, den 1. Oktober 1907. 32. Jahrgang. Alle Verbandsangelegenheiten betreffende Mitteilungen sind an den Vorsitzenden des Central-Verbandes, Kollegen Rob. Freygang in Leipzig, Johannisplatz 24, zu richten. Alle für die Expedition bestimmten Geld-, Brief- und Inseratensendungen, ferner Abonnementsbestellungen sind stets zu adressieren an die Expedition des „Allgemeinen Journals der Uhrmacherkunst“ in Halle a> S. Inhalt: Central-Verband. Zur gefl. Beachtung. — Rheinisch -Westfälischer Verband der Uhrmacher und Goldschmiede. — Notleidende Risiken in der Einbruch-Diebstahl-Versicherung. — Gruppenglieder und -Getriebe, das Augenblieksgetriebe (Schluss). — Die Lage des Uhrmachers und der Weg zur Bessergestaltung derselben. — Sprechsaal — Die Ausstellung in Dortmund. — Die Rechte und Pflichten der Vorstandsmitglieder von Innungen. — Innungs und Vereinsnaehrichten. — Verschiedenes. — Patent-Nachrichten. — Vom Büchertisch. — Frage- und Antwortkasten. C ent ral-Verb and. Morgen, am 2. Oktober, begeht der Koll. Max Wahl in Freiberg i. S. sein 25jähriges Geschäftsjubiläum, wozu wir ihm die herzlichste Gratulation hiermit darbringen. • Mag dem lieben Kollegen, der ein treues Mitglied der Innung Freiberg und des Central-Verbandes ist und sich einer allgemeinen Achtung erfreut, eine dauernde Gesundheit beschieden sein, damit es ihm ver gönnt ist, auch das 50jährige Jubiläum zu feiern. Wir wünschen es von ganzem Herzen. Die uns von der Firma Wilhelm Knapp in Halle a. S. übersandte Abrechnung über das Verbandsorgan weist für das erste halbe Jahr 1907 einen Reingewinn von 2216 Mk. 47 Pfg. auf, wovon die Hälfte, also 1108 Mk. 23 Pfg., auf den Central-Verband kommt. Der Reingewinn ist leider kein bedeutender, was wohl verschiedenen Preiserhöhungen im Buchdruckgewerbe in erster Linie zuzuschreiben ist. Das Verbandsorgan, welches durch Inhalt und Ausstattung anderen Fachzeitungen nicht nachsteht, könnte auch weit ertragfähiger sein, wenn sich die werten Verbandsmitglieder ebenfalls mit bemühen wollten. Es gibt so viele Kollegen, welche durch Einsendung kleiner fachlicher Artikel sich an der Mitarbeit beteiligen könnten, es aber aus Bequemlichkeit unter lassen. Auch könnten die Kollegen durch Einsendung und Beantwortung von Fragen das Organ beleben, besonders aber sollten die Kollegen den Arbeitsmarkt unterstützen. Es ist recht bedauerlich, aber auch unverständlich, dass man den Arbeitsmarkt in unserem Organ so nebensächlich behandelt. Bedauerlich deshalb, weil viele Kollegen ein so geringes Interesse an ihrem Verbands organ haben, was ja zum Teil, da es zur Hälfte Eigentum des Verbandes, doch auch ihr Eigentum ist, und unverständlich des halb, weil sie sich den Vorteil der kostenlosen Aufnahme von Gehilfengesuchen entgehen lassen. Aber auch in Bezug auf die Inserate könnten die Mitglieder das Organ unterstützen. Jedes Mitglied mag seine Lieferanten bestimmen, in unserem Organ zu inserieren. Wenn jedes Mitglied, sei es in dieser, sei es in anderer Weise, nur wenig mitarbeitet, so würde es bald anders werden, und wir würden einen höheren Reingewinn erzielen. Der Beschluss des Verbandstages in Magdeburg, den Vereinen und Innungen die Kosten für die im allgemeinen Interresse geführten Prozesse ganz oder teilweise zurück zu erstatten, hat nunmehr seine Erledigung gefunden. Nachdem, wie bereits in der Nr. 14 des Organs gemeldet, dem Verein Chemnitz das Geld überwiesen wurde, ist auch die Innung Zittau-Löbau und der Verein Breslau abgefunden worden. Die Prozesskosten der Innung Zittau-Löbau betrugen 319,76 Mk.; durch Verrechnung rück ständiger Beiträge und Abonnementsgelder und im Einverständnis mit den Herren Knapp ist die Sache ausgeglichen worden. Dem Vereine Breslau gingen die geforderten 150 Mk. zu, und zwar 50 Mk. aus der Verbandskasse, 50 Mk. von den gesammelten freiwilligen Beiträgen und 50 Mk. von der Firma Wilhelm Knapp. Wenn der Verbandstagsbeschluss nunmehr auch seine Erledigung gefunden hat, so müssen wir die werten Kollegen doch nochmals in ihrer Opferwilligkeit anrufen und um Einsendung freiwilliger Beiträge bitten. Um die Forderungen begleichen und die Vereine befriedigen zu können, hat sich ein Kollege bereit gefunden, die noch fehlenden freiwilligen Beiträge erlagsweise vorzustrecken. Wir müssen nun bemüht sein, das erlegte Geld baldmöglichst zurück zu erstatten und ersuchen deshalb die werten Mitglieder, der Allgemeinheit ein Opfer zu bringen und freiwillige Beiträge einzusenden. Auch hierbei mag sich die Kollegialität zeigen. Wir bilden einen Verband, um uns gegenseitig zu helfen und uns zu unterstützen. Unsere wiederholten Aufrufe zu freiwilligen Beiträgen sind gewiss von manchem Kollegen nur übersehen worden, denn es gibt noch viele wohlhabende Mitglieder, welche gewiss nicht zurückstehen werden, wo es gilt, eine allgemeine Sache zu unterstützen. Wir hoffen, keine Fehlbitte getan zu haben und erwarten, dass die freiwilligen Gaben reichlich fliessen. Jeder Betrag, auch der kleinste, wird dankbarst angenommen. Mit kollegialischem Gruss Der Vorstand des Central-Verbandes der Deutschen Uhrmacher. Vorsitzender: Rob. Freygang.