umgesetzt wurden, um Lockkurse für Käufer zu erzielen. Der große Börsen krach, der auch die solidesten der offiziell an der Börse gehandelten Papiere nicht verschonte, hat im Publikum tiefstes Mißtrauen gesät, so daß den Marodeuren der Spekulation kaum ein Betätigungsfeld übrig blieb. Es muß abgewartet werden, ob sie nicht bei einer Belebung des amerikanischen Wert-papiermarktes durch neue Methoden neue Opfer finden werden. WZ Zauber der Musik Von Hans Riebau Ich bin nicht musikalisch. Ich übe keinerlei diesbezügliche Geräusche aus, noch bin ich imstande, bei der Ausübung von anderer Seite in erdenferne Sphären zu versinken. Einmal aber hat mich doch eine Geige verrückt gemacht. Das war in Paris in einer jener Kellerkneipen, die nur noch wegen des Fremdenverkehrs „berüchtigt“ sind. Mitten im Geschnatter der Gäste, zwischen Gläserlärm und Flaschengeklirr, fängt ein junger Bursche, Typ Zigeuner, an, Geige zu spielen. Alles schweigt. Der Lärm verstummt. Der Bursche spielt. Spielt, daß mir irgend etwas in der Brust anfängt zu zittern. „Blödsinn“, denke ich zuerst, „das ist der Wein oder — Paris.“ Aber es war die Geige. Nur die Geige. Ich starre den Zauberer an. Er kommt auf mich zu. Spielt mir seine Melodie ins Ohr. — Erst als die Leute Beifall brüllten, wache ich auf. „Donnerwetter“, denke ich, „das ist Musik.“ Der Bursche verläßt die Kneipe. Ich hinter ihm her. Ich will mich ihm irgendwie dankbar zeigen. Ich will ihm sagen, daß . . . Oder ich will ihm wenigstens Geld schenken. Aber der Bursche fängt an zu zittern. Ich spreche auf ihn ein. Er versteht mich nicht. Auch er fängt an zu reden, schüttelt den Kopf. Ich verstehe kein Wort. Da greife ich in die Tasche. In diesem Augenblick stößt der Bursche eineif Schrei aus, wirft mir etwas vor die Füße und läuft davon. Ich bückte mich: es ist meine Brieftasche. Seitdem bin ich noch um eine Nuance weniger musikalisch. 1706