besorgter Der Mann machte sich jetzt über den Werkzeugkasten, hob eine Planke aus dem Fußboden aus und legte die Säckchen in ein Loch. Daneben stellte er in einem Blech geschirr ihre kleinen Habseligkeiten. Dann fügte er das Brett wieder in den Fußboden und breitete eine Fellmatte darüber. Wie die Frau ihn so bei der Arbeit beobachtete, erschien er ihr in einem ganz neuen Licht, und mit verdop pelter Zärtlichkeit umfing ihn ihr Blick. „Wenn ich es ihm jetzt sage“, überlegte sie, „wird er womöglich noch sein und mich nicht verlassen wollen. Besser ich verschieb’ es, bis er zurückkommt!“ Als er sich beim frühen Morgengrauen von ihr verabschie dete, nahm er ihr noch das feierliche Gelöbnis ab, in seiner Abwesenheit niemand, unter welchem Vorwand es auch immer sei, ins Haus zu lassen. Sie sah ihn fortreiten, und es wurde ihr ganz eigen ums Herz. Es war ihr, als raunte ihr eine innere Stimme zu: „Du wirst ihn nie mehr sehen! Du hast seine Stimme zum letzten Male gehört! Nie wird er das Antlitz seines Kindes erblicken!“ Der Tag verging, wie andere zahllose Tage dahin- flossen. Sie war gewohnt, viel allein zu sein, und es fehlte ihr nicht an Arbeit. Ehe sie es sich recht versah, senkten sich die Abendschatten über den Raum. Sie ver sperrte und verriegelte die Türen und schloß die Fensterläden. Dann nahm sie ein Buch zur Hand und begann in den zerlesenen Seiten zu blättern. Das Raunen des Windes, der seufzend um das Haus strich und an Fenstern und Türen pochte, ließ sie aufblicken. Klang es nicht wie Schritte, die immer näher und näher kamen ? Suchte nicht eine leise Hand an dem Laden zu rühren und die Türklinke niederzudrücken ? Ein Augenblick tief ster Stille folgte, in der der Wind draußen seinen Atem anzuhalten und zu lauschen schien, während Sie nahm vom Kaminsims den zweiten Revolver