Hochzeit ir? meine Freiersfüße etwas schwer geworden, meinte Sebastian und ging durch den Flur. Urle stürzte aus der Küche. Sie wollte wis sen, was ihr Vater gesagt habe. „Wir haben bloß Wein getrunken", erwider te Sebastian bedenklichen Gesichts. „Von der Hochzeit haben wir überhaupt nicht ge sprochen..." „Dann ist ja alles in schönster Ordnung!" rief sie und küßte ihn auf die Wange. „Geh nur, sags deiner Mutter und bestell das Auf gebot. Nach der Weinlese wird geheiratet." Hochzeit und Hochzeitsgäste Die Sonne stand den Hügeln nahe, und die Schattenstreifen der Bäume wurden länger. Mild und zart flimmerte das Licht, als leuch te es durch eine Scheibe von Opal. Silberne Linien säumten die Höhenkuppen. Pilzfrauen und Beerenweiber huschten durch den Wald, zähe,knorrigeGestaltcn,krummwieWurzeln, die gleich Zaubermüttern bei denMoosen mur melten. Nach Mondaufgang krochen sie mit vollenKörben aus derWaldesnachtund hum pelten über dieHalde heimwärts. Hinter ihnen schrien die Waldkäuzchen ängstlich und miß billigend. Sebastian sah die Weiber unter tags an seinem Fenster entlang schleichen.