Der Papagei 85 Eine frische Pfeife wird gestopft, das Ge päck nachgesehn. Papageienscharen flattern von Baum zu Baum. Glänzende Gottes augenvögel huschen durchs Schlingwerk. Rie senfalter, ihre Flügel leuchten in einem wun derbaren Schillerblau, schwingen sich von Blume zu Blume. An den morschen Stel len des Baumes, auf dem wir sitzen, flam men tulpenartigc Feuerbecher. Seltsame Lau te erschallen hoch über uns in den Gewölben des Laubes... Der Wald keimt, schwillt, seufzt, stirbt, blüht und lodert. Palmenwipsel schlafen und wachen, die Farne neigen sich geheimnisvoll, die Staudengewächse überwachsen den ge schlagenen Pfad. Castro, marschfertig, schmeißt sich sein Ge päck auf den Rücken. Ich beeile mich. Die langen Messer zischen, säbeln. Wir schieben uns tiefer in die dunkelgrüne Dämmerung, in die unersättliche, tückische Wildnis..." Der Papagei Sebastian machte eine kleine Pause und klopfte seine Pfeife aus. Urle saß gebannt da, in ihrem Gesicht einen angestrengten Aus druck. „Weiter! Weiter!" rief sie ungedul dig, und er nahm seine Erzählung wieder auf.