Sebastians Heimkehr n ten, die sich anschlossen, waren leer. Es war noch früh im Jahr. Doch schien die Sonne, und die Erde duftete herb verstohlen. Nie mand begegnete ihm. Soeben schlug es elf mit blechernen Glockenklängen. Der Läuseturm tauchte auf; an seinem Sok- kel klebte das Armenhaus; ein Stück Stadt mauer aus der Schwedenzeit stand noch, verwittert und schief, heuchlerisch gelehnt ans Armenhaus, das sich unter der Last der stei nernen Geschichte krümmte. Wie immer war der KindleinSbrunnen, aus dem das klare Wasser in kräftigem Strahl floß, von lachenden Weibern umlagert; sie klapperten mit ihren Eimern und ließen die Zeit verrinnen. Das glitzernde Wasser hatte er aus hohler Hand geschlürft, wenn er nach heißem Her umstreunen mit seinen Spielgefährten aus den Äckern und Weinbergen kam. Aber wie hatte sich das Bild der Heimat ge wandelt! Er trug in seinem Gedächtnis eine schimmernde Erinnerung, in bläulichem Mor genlicht strahlend, eingefaßt vom Grün der Bäume , die von allen Landstraßen her gegen die Stadt aufmarschierten. Zwischen den Häusern flirrte zärtliche Luft, der Flußgeruch der Saale wehte hinein. Traubenstöcke, fest lich und reich, rankten an den Hauswänden