/o Sebastian im Wald Urle kam nicht. Die Vögel im Wald schmet terten lange Weisen, die sich unendlich oft wiederholten. Der ganze Wald schallte. Höher stieg die Sonne. Die Vögel flogen fort. Er wartete. Die Sonne trocknete den feuchten Weg. Gräser und Halme reckten sich. Die glitzernden Tropfen auf den drei sten Gewächsen verdunsteten. Über der Hal de schwebte zitternde Wärme. Leichte Wol ken zogen durch den blitzenden Vogelmorgen, anmutsvoll, gemächlich. Sebastian hockte auf dem hochzeitlich umblühten Feldstein und wartete. Er wartete mit heißem Herzen, brennenden Gedanken und geheimem Liebes- wort. Aber Urle kam nicht. Da stand er traurigen Sinnes auf, wandte noch einmal das Ge sicht zur Burg hin und ging langsam, mit grenzenlos enttäuschtem und ersticktem Her zen in den Jndianerwald. Aus den Schluchten in der Ferne hörte er den Kuckuckrufen.Einmal,zweimal,unaufhörlich. Der Kirchgang Er sah sie nirgends. Urle blieb in der Burg, auf fremden Halden oder in den Wäldern versteckt. Wo mochte sie ihre Ziegen weiden? Sebastian strich alle Hänge und Odflecken