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Der Sprachwart
- Bandzählung
- 19.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-24.1927
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512045909-192700008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512045909-19270000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512045909-19270000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 3, März
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftDer Sprachwart
- BandBand 19.1927 -
- Ausgabe1, Januar 1 2
- Ausgabe2, Februar 17 18
- Ausgabe3, März 25 26
- Ausgabe4, April 41 42
- Ausgabe5, Mai 49 50
- Ausgabe6, Juni 65 66
- Ausgabe7, Juli 73 74
- Ausgabe8, August 81 82
- Ausgabe9, September 89 90
- Ausgabe10, Oktober 105 106
- Ausgabe11, November 121 122
- Ausgabe12, Dezember 137 138
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis -
- BandBand 19.1927 -
- Titel
- Der Sprachwart
- Autor
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ren kommt, was fovicl heißt wie ritzen. Ebenfo heißt wite, das cnglifche Wort für „ichreiben“, eigentlidi ritzen. Tütendreher. So nannte man cinft die Krämer, die ihre Tüten felbft drehten. Heute werden faft alle Tüten fabrikmäßig hergcftellt, und ihre alte Form hat fich damit verändert. Die fpitz gedrehte Tüte verfchwindet immer mehr und macht der fackartigen und geklebten Platz. Der Urfprung des Wortes Tüte ift tuten, d. h. blafen auf dem Tuthorn; denn die nach alter Weife gedrehte Tüte hat die Form eines Horns. Hörner wurden in alter Zeit zur Auf bewahrung verfchiedener Stoffe benutzt; es braucht hier nur an das Pulverhorn der Jäger und Soldaten erinnert zu werden. Auf franzöfifch heißt Tüte cornet (Hörnchen). Die fpitz gedrehte Tüte hat eine alte Gefchichte. Wir wiffen, daß bereits die alten Römer aus Papyrusblättern Tüten drehten, die fie cuculli (Kapuzen) nannten. Beißrich und Weltanfchauung. Der Betricbfame: „Zur Arbeit, nicht zum Müßiggang find wir geboren.“ Der Geruhfame: „Zur Arbeit nicht, zum Müßiggang find wir geboren.“ FRAGEKASTEN Alle Anträgen Iprachlicher oderrechtfchreiblicher Art find an die Scliriftleitttng des „Sprachwarts“ zu richten. (Poltmarke tur Ant wort beiftigen!) Veröffentlichung nachfcirmeflen dertschrtftleitung. Anfrage: Ich bitte um Auskunft, ob „häufig“ ein Eigenfchaflswort ift, und ob „allzuhäufig“ oder „allzu häufig“ (in einem Wort oder in zwei Wörtern) ge- fchricben wird. J. S., Mnch. Antwort: Das Wort „häufig“ ift ein Eigenfchafts- wort (gebildet aus „Haufe“), wird jedoch auch oft als Umftandswort verwendet. Nach der im Duden S. 14 unter „allzu“ gegebenen Regel ift die Schreib weife „allzu häufig“ (alfo in zwei Wörtern) zu empfehlen. Anfrage: „Zu meinem 90. Geburtstag wurden mir fo viel Liebe und Aufmerkfamkeit erwiefen, daß es mir nicht möglich ift, hierfür fchriftlich zu danken.“ Meiner Anficht nach müßte in diefem, einer ge druckten Dankfagung entnommenen Satze nicht „wurden“, fondern „wurde“ ftehen. G. E., Stgrt. Antwort: Nach dem Sprachgebrauch ift „wurde“ vorzuziehen. Die beiden Satzgegenftände „Liebe und Aufmerkfamkeit“ gehören fo eng zufammen, daß fie gleichfam einen Begriff bilden. Anfrage: In unferm Betrieb ift eine Streitfrage über die Richtigkeit folgenden Satzes entftanden: „Von Januar diefes Jahres an werde ich alle 14 Tage Sprechftunden abhaltcn, und zwar am erften und dritten Montag jedes Monats.“ Ich halte diefen Satz fo für richtig, einige Kollegen ftimmen jedoch für „jeden Monats“. F. S„ Grnbg. Antwort: Befter als „jeden Monats“ und daher immer vorzuziehen ift „jedes Monats“ (fiehe Duden S. 219 unter „jeder“); man lagt doch auch diefes Monats, jener Monats. Anfrage: In unferm Betrieb entftanden Meinungs- verfchiedenheiten über die Schreibweife des Wortes „Gefpinft“. Während einige Kollegen behaupten, das Wort komme von „fpinnen“ her und müßte daher mit zwei n gefchrieben werden, find andre gegen teiliger Anficht. Auch in den verfchiedenen Wörter büchern find die Meinungen geteilt. Ich bitte um Aus kunft, ob die Schreibung „Gefpinft“ richtig ift und aus welchem Grunde. Vielleicht könnte die Antwort, die ficher viele Kollegen intcreffieren würde, im „Sprach- wart“ erteilt werden. J. S„ Nrnbg. Antwort: Die amtlich allein richtige Schreibweife, wie fie auch im Duden verzeichnet fteht, ift „Ge fpinft“. Man fdircibt nur ein n aus dem Grunde, weil ft hier keine Biegungsendung, fondern eine Erweite rung des Wortßammes ift und nach der Rechtfchreib- regel der erfte von zwei verfchiedenen Stammitlauten nicht verdoppelt werden darf. Daher wohl: du fpinnft (ft ift hier Biegungsendung), aber: das Ge fpinft (ft gehört zum Stamme). Ebenfo: Gewinft (aber: du gewinnft), Kunft (aber: du kannft), Ge- fchwulft (aber: du fchwillft). Anfrage: In einer Druckerei wird verlangt, daß, falls eine Frau die Filialleiterin einer Firma ift. es unbedingt heißen muß: Vertreterin: . . ., nicht Ver treter. Da es bei einer andern Firma nun auch heißt: „Vertreter: Müller & Schmidt“, trotz weiblichem Gcfchlecht, ift nicht cinzufehen, warum bei einer Frau durchaus „Vertreterin“ ftehen foll. R. K„ Erft. Antwort: Wenn eine Frau die Vertretung einer Firma übernommen hat, ift gegen die Bezeichnung „Vertreterin“ natürlich nichts einzuwenden; die weibliche Endung ift fprachlich ganz berechtigt. Anfrage: „Die beften Wünfche zum Jahreswechfel entbietet (oder entbieten) feinen (oder: ihren) Kunden ufw. J. Sandner famt Frau.“ Muß hier das Zeitwort in der Einzahl oder in der Mehrzahl ftehen? J. D„ Egr. (Bhm.) Antwort: Wenn ein in der Einzahl flehender Satz- gegenftand mit einem andern Hauptwort nicht durch „und“, fondern durch ein finnverwandtes Verhältnis wort (famt, nebft, mit ufw.) verknüpft ift, fo fteht das Zeitwort in der Einzahl; richtig ift alfo: ent bietet. Folglich muß das befitzanzeigende Fürwort auch in der Einzahl ftehen, alfo: feinen. Kurze Antworten: A. R. in G. Im Deutfchen find zwei Schreibweifen gebräuchlich: Neuyork (deutfehe Form) und New York (amerikanifche und englifche Form); vorzuziehen ift die deutfehe Form. — L.F. in K. Der fchmiedbare Guß, auch Temperguß ge nannt, ift durch Ausglühen entkohltes und fchmiedbar gemachtes Gußeifen. Im Hüttenwcfen bedeutet tempern (entftanden aus dem latcinifchen temperare) weich, fchmiedbar machen. — R. L. in S. Das Wort Schmirgel ift im 16. Jahrhundert aufgekommen und wurde aus dem italienifchen smeriglio gebildet; diefes aber geht zurück auf das griechifche smyris, Erdart zum Abfchleifcn (smyrizein — abreiben, abfchleifen). — R. S. in M. Die Bezeichnung Kiefer für das Nadelholz ift durch Zufammenziehung aus Kienföhre entftanden; der mundartliche Ausdruck Kinfer oder Kimfer in Böhmen und Franken ift aus diefem Grunde fehr leicht erklärlich. Herausgegeben von der Zeniralkoniinillion der Korrektoren Delttkhlands; Vorfitzender: I lans (irunewald, Berlin s s9, Ftcluelir. 32. Verantwort!, »ehrt filetier: Krtedrtth Oberuher, Berlin Neukölln. Bergt fr.76/77. Verlag; Verlag der„Typographtichen Mitteilungen“, Berlin SW 61, Dretuundllraße 5. Pollfeheckkonto: Berlin Nr. 34147. — Bezugspreis vierteljährlich 1,20 Mark einfchlteßlich Porto.
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