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Der Sprachwart
- Bandzählung
- 19.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-24.1927
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512045909-192700008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512045909-19270000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512045909-19270000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 4, April
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftDer Sprachwart
- BandBand 19.1927 -
- Ausgabe1, Januar 1 2
- Ausgabe2, Februar 17 18
- Ausgabe3, März 25 26
- Ausgabe4, April 41 42
- Ausgabe5, Mai 49 50
- Ausgabe6, Juni 65 66
- Ausgabe7, Juli 73 74
- Ausgabe8, August 81 82
- Ausgabe9, September 89 90
- Ausgabe10, Oktober 105 106
- Ausgabe11, November 121 122
- Ausgabe12, Dezember 137 138
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis -
- BandBand 19.1927 -
- Titel
- Der Sprachwart
- Autor
- Links
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nicht, wie im Niederheffifchen, Infinitive, fondern Mittelwortformen betroffen, z. B. gebrocf}, getroff, gepeff (gepfiffen). Eine weitere Eigentümlichkeit des Pfälzifchen zeigt fich in der Endung i der weiblichen Beiwortform. So heißt es in der Wormfer Gegend: unjcr neii Maad (neue Magd), unge[chickdi Hand (ungefchickte Hand), und in dem Mainzer Landkreis: e Scheeni (eine Schöne), e anneri (eine andre), mei Aldi (meine Alte). Auch für die fchriftdeutfchen ei, au, eu find die alt- deutfchen Verhältniffe vielfach noch erhalten. Wo diefe frühem einfachen Lauten entfprechen, hat auch das Niederheffifche einfache Laute, fo in bli (bleibe), Ichdif (fteif), derwill (derweil), zu ft (fault), off (auf), bell (weil), Litt (Laute), hitt (heute). Dagegen (tehen Doppellaute in Auge, Glaube, allein, weiß und andern Wörtern, wenn fie altdeutfcher Herkunft find. Eine andre Eigentümlichkeit des Niederheffifchen ift b am Satzanfang für früheres hw (fchriftdeutfch w), z. B. bell (weil), boos (was), bee (wie) — eine fehr alte Spracherfcheinung, die man unter anderm auch im Weftfälifchen findet. Sehr alt dürfte ferner o für a fein, das in fchloofe (fchlafen), Strooß (Straße), wohr (wahr) falt in ganz Deutfchland und auch im ganzen Heffenland eingetreten ift und einem urfprüng- lichen langen a entfpricht. Aber auch für früher kurzes a konnte o eintreten, befonders wenn diefes fpäter verlängert wurde, fo im niederheffifchen boos (was), Book (Tag), Noocht (Nacht) und andern Wörtern. Daneben wirkte auch der Hang zur Bequemlich keit bei Befeitigung oder Kürzung von Endungen; in ganz Helfen fteht für en nur e, und früheres c ift weg gefallen; vgl. denke (denken), Buwe (Buben), geloffe (gelaufen), Strooß (Straße). Das Niederheffifche ging aber befonders weit, indem es bei Infinitivformen die Endung en vollftändig wegfallen ließ, fo in jchbill (fpielen),denk (denken), rot (raten), fchloff (fchlafen). Manche Vokaländerungen, die wir in den an geführten Beifpielen gefehen haben, find ähnlich zu erklären. Bei dem Erlernen der Sprache war das Kind zu bequem, Unterfchiede zwifchen einander näher- ftehenden Lauten genau zu beachten, und fo wird i für ü, e für ö, e für i und ü, o für u, ei für eu ge braucht. Ähnliches finden wir auch in den füdlichern Mundarten, die den größten Teil des heffifchen Staates umfaffen, während das Niederheffifche nur in einem Teil des Kreifes Lauterbach, fonft hauptfächlich im Regierungsbezirk Kaffel gefprochen wird. So heißt es im benachbarten Oberhejftjchen met (mit), Wonner (Wunder), finf (fünf), heb f dt (hübfch). Im fcharfen Gegenfatz zum Niederheffifchen flehen jedoch hier die fchriftdeutfchen Doppellaute ei, eu, wo das Niederheffifche die altdeutfchen einfachen Laute hat, fo in weil, fteif, Leut (Leute). Dagegen liehen für die im Niederheffifchen und in der Schriftfpradie erhal tenen Doppellaute hier einfache lange Laute, fo Aache (Augen), glaawe (glauben), waaß oder wäß (weiß), zwa oder zwä (zwei). DIES UND DAS Grabftein für Otto Reinecke. DieZentralkommiffion der Korrektoren Deutfchlands im Verbände der Deutfchen Buchdrucker erläßt folgenden Aufruf: Wie uns von befreundeter Seite mitgeteilt wird, befindet lieh das Grab des im Jahre 1921 verdorbenen Kollegen Otto Reinecke in einem traurigen und recht verwahr - loften Zuftande. Jeder Korrektor kennt den Namen des verdorbenen Oberkorrektors der Reichsdruckerei Otto Reinecke, deffen Wirken und jahrelange Mit arbeit untrennbar mit der Herausgabe des Duden verknüpft ift. Wenn Reinecke auch nicht unfer Mit glied war, fo glauben wir doch eine Ehrenpflicht er füllen zu müffen, wenn wir feiner jahrelangen Mit arbeit an dem Zuftandekommen des Duden auch über fein Grab hinaus ehrend und anerkennend gedenken. Diefes Gedenken könnte unfers Erachtens nicht beffer gezeigt und gewahrt werden, als wenn wir dafür forgen, daß fein Grab in einem würdigen Zuftand ge halten wird, und daß er auch — falls genügend Geld mittel eingehen — einen kleinen Gedenkftein be kommt. Wir richten deshalb die freundliche Bitte an die Korrektorenkollegen, zu diefem Zweck freiwillige Beiträge zu fammeln und fie unter der Bezeichnung „Reinecke-Denkmal-Fonds“ an den Kollegen Heinridi Voß in Berlin-Charlottenburg 5, Sophie-Charlotte- Straße 84, Poltfdieck Berlin Nr. 354 82, abzuführen. Über die eingegangenen Spenden wird Kollege Voß öffentlich Quittung erteilen. 1 ;oo Berliner Straßen werden umgetauft. Ein Aus- fchuß der Berliner Stadtverordneten hat den Befchluß gefaßt, daß nach einer aufgeftellten Lifte rund 1500 Berliner Straßen und Plätze in nächfter Zeit umbenannt werden follen. Der Magillrat wird er- fucht, die Umbenennung nach vorgefchlagenen Richt linien vorzunehmen. Zunächft follen die Bezirks ämter aufgefordert werden, Abänderungsvorfchläge für alle die Straßen und Plätze einzureichen, die viel fach in Berlin Vorkommen, wie z. B. Kaifer-Friedrich- Straße und Bismardcftraße. Zur Befeitigung der Ver- wechflungsgefahr follen folche Umbenennungen als befonders dringend behandelt werden. Ferner wird der Magillrat erfucht, den Bericht des Ausfchuffes allen Bezirksämtern zu übermitteln, damit diefe weitere, den Richtlinien entfprechende Vorfchläge für Umbenennungen machen können. Kölleda mit Kl Unter den deutfchen Orten, die behördlich noch mit C gefchrieben werden, nimmt die Umwandlung in die K-Schreibung erfreulicher weife zu. So ift neuerdings die Stadt Cölleda dem guten Beifpiel von Köln, Koblenz und Kaffel gefolgt und hat ihre Schreibweife in Kölleda geändert. Im Volke fchrieb man freilich auch diefen Ort fchon längft mit K. Das bedeutungsvolle Häkchen. Was ein fehlendes kleines Zeichen verurfachen kann, darüber berichtet die „Papierzeitung“ aus einem franzöfifchen Erb- fchaftsprozeß: Der Erblaffer hatte in feinem Tefta- ment u. a. zwei Neffen als Miterben eingefetzt, in dem er felber fchrieb: „Je Iegue ä chacun d’eux Cent
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