Suche löschen...
Kokain
- Bandzählung
- 1925, H.4
- Erscheinungsdatum
- 1925
- Sprache
- Nicht zu entscheiden
- Signatur
- 19 8 14673 0 0001 1 01
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Illustrierte Magazine 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id477719066-192500405
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id477719066-19250040
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-477719066-19250040
- Sammlungen
- Projekt: Illustrierte Magazine der Klassischen Moderne
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Das hinkende Gespenst
- Autor
- Joseph-Renaud, J.
- Übersetzer
- Goldenberg, E.
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ort
- Paris
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftKokain
- BandBand 1925, H.4 -
- DeckelDeckel -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis -
- TitelblattTitelblatt -
- ArtikelDer Staatsanwalt 4
- ArtikelDas Geheimnis des Schafotts 6
- ArtikelChopin-Walzer As-Dur 14
- ArtikelIm Kellerloch 15
- ArtikelDie Inseln des Paradieses 20
- ArtikelTriumpf des Weibes 26
- ArtikelHöflichkeitsbesuch 31
- ArtikelDie Tänzerin 33
- ArtikelNur eine Nacht... 39
- ArtikelDas hinkende Gespenst 42
- ArtikelDrei Sünderinnen 53
- ArtikelDer gelbe Kater 58
- ArtikelDas Unterbewusstsein 64
- AbbildungBei der Toilette 65
- ArtikelDie Serenade 66
- ArtikelEigenartige Frauen 72
- DeckelDeckel -
- BandBand 1925, H.4 -
- Titel
- Kokain
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
.v// ]'{/■'■ ,/aS •* iijF J. Joseph-Renaud in den Boden versenkt hätte ... ja, das Holzbein!... .* Und Louise begann wieder: ,Sie verschließen zwar abends die Türen und die Läden, Felix, aber es scheint ... daß manche doch hindurch können 1... Der Leuchter und die Streichholzschachtel, die sich immer auf dem Tischchen im Vorraum befinden, habe ich schon ein paarmal weggerückt und benützt gefun den, wenn ich hinunter kam — die Kerze und die Zündhölzchen waren angezündet und so wieder hingestellt worden, wie der gnädige Herr es zu tun pflegte... Und dann noch etwas: Ihr wißt, er hatte so seine kleinen Eigenheiten: wenn die beiden Statuen auf dem Kamin gerade standen, dann schob er sie immer nach der Seite zu und zankte uns aus. Seit er tot Lst stelle ich sie immer gerade . .. ich finde das schöner. .. Nun, wenn ich in der Frühe Kerze und Zündhölzchen benützt finde, dann stehen auch die kleinen Sta tuen schräg!* ,Also ... kommt er wieder?* hauchte Jacques und seine Stimme war heiser vor Furcht. Niemand antwortete. Es rieselte uns eisag über den Rücken. Louise, die sonst so rotbackig ist, war weiß wie ein Tisch tuch. Wieder entstand eine Stille, wissen Sie, Herr Doktor, so eine Stille, die an den Tod denken läßt... Und dann . . . ich versichere Ihnen, daß wir nicht träumten . .. dann . . . hörten wir in der Lautlosigkeit der großen wiederhallenden Wohnung in der Ferne, über uns oder unter uns, rechts oder links, oder in den Mansarden (wo es war, konnten wir nicht ausnehmen, aber im Hause war es bestimmt), kurz, da hörten wir ein leichtes Geräusch, das uns in ein namenloses Entsetzen stürzte: das Ge räusch der Schritte des gnädigen Herrn!... Den schleppenden Gang seines Fußes und das harte Auf stoßen «eines Holzbeines!. .. Nach einigen Sekunden wurde es wieder still und wir wagten es bis zum Morgen ~*h_ nicht, die Küche zu verlassen, halb irr- ^ sinnig vor Angst. . . Dann untersuchten -^•ifwir das Haus von oben bis unten: aber die Türen und die Fenster waren herme tisch verschlossen ... Ich habe den beiden anderen eingeschärft, vorläufig Still schweigen zu bewahren, ich habe die Fuß spuren verwischt ... und kam, Sie aufzu suchen, Herr Doktor. Was halten Sie davon?“ „Mein Junge, Ihr wäret alle der Spiel ball von Sinnestäuschungen ... Oder hat sich ein Spaßvogel auf euere Kosten einen Witz gemacht...“ „Sinnestäuschungen? . . . Herr Doktor, ich habe schon einiges darüber in den Zeitungen gelesen ... es ist doch nich’t gut möglich, daß drei Personen zu verschie dener Zeit verschiedene Sinnestäuschungen haben können, die sich nichtsdesto weniger auf dieselbe Sache beziehen ... Ein schlechter Spaß? Niemand kann ins Haus eindringen, nicht einmal in den Park! . . . Also?“ „Ihr habt euch durch Kleinigkeiten ins Bockshorn jagen lassen ... Was soll ich denn eigentlich in der Angelegenheit tun?“ „Würde der Herr Doktor einwilligen, heute abends im Park mit mir auf der Lauer zu liegen?“ Ich hielt kindischerweise das „Nein“, das schon auf meinen Lippen schwebte, zurück. Welcher Positivist hat sich nicht schon verleiten lassen, eine Hellseherin, eine Kartenaufschlägerin zü befragen oder einer spiritistischen Sitzung beizuwoh nen? ... Und dann harrte Felix so ge spannt auf meine Antwort!.. . Mich in Gedanken selbst verspottend, erwiderte ich: „Gut, abgemacht! Ich willige ein!“ Er verabschiedete sich voller Ent zücken. „Ich werde den Herrn Doktor um zehn Uhr abholen.“ * Am Abend hörte ich die Glockenschläge mit Bedauern. Die Lampe erhellte das warme Zimmer mit sanftem Licht. Ich war in ein anziehendes Buch vertieft. Draußen heulte der Novemberwind um die Dächer. Enorme Wolken jagten ein ander an dem zerrissenen Himmel, den zeitweise der Mond beleuchtete. Das war ja eine reizende Nacht zum Aufenthalt im Freien!
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder